Berlin. Deutsche-Post-Chef Klaus Zumwinkel tritt wegen des Vorwurfs der Steuerhinterziehung von seinem Posten zurück. Die Bundesregierung nahm den vom ihm angebotenen Rücktritt an. Das sagte der Sprecher von Bundesfinanzminister Peer Steinbrück (SPD) heute Mittag in Berlin. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Steinbrück hätten die Entscheidung begrüßt. Der Bund ist Großaktionär der Deutschen Post AG. Formal soll der Aufsichtsrat des Konzerns den Rücktritt am Montag vollziehen. Nach dem Rückzug von Post-Vorstandschef Klaus Zumwinkel ist die Nachfolgeregelung bei dem Konzern noch unklar. Darüber wurde am Freitag in Bonn hinter den Kulissen beraten. Als aussichtsreicher Kandidat wurde Logistikvorstand Frank Appel, 46, gehandelt. Aber auch Finanzvorstand John Allan, 59, könnte als möglicher Interimskandidat im Spiel sein, um vorläufig die Aufgaben des Vorstandschefs bei der Deutschen Post zu übernehmen. Appel gehört seit einigen Jahren dem Post-Vorstand an und galt bereits seit geraumer Zeit als potenzieller Nachfolger von Zumwinkel. Zumwinkel soll auch den Vorsitz im Aufsichtsrat der Deutschen Telekom räumen. Er gehe davon aus, dass dies geschehen werde, sagte der Sprecher des Bundesfinanzministeriums, Torsten Albig, heute in Berlin. Der Bund ist bei Deutscher Post und Telekom entscheidender Großaktionär. Bei einer Razzia waren am Donnerstag das Privathaus Zumwinkels in Köln und dessen Büro in der Bonner Konzernzentrale durchsucht worden. Gegen eine Kaution wurde ein Haftbefehl gegen ihn außer Kraft gesetzt. (dpa)
Zumwinkel tritt als Post-Chef zurück
Bundesregierung nimmt Rücktrittsgesuch an: Nachfolgeregelung bei Konzern noch unklar