Großenbrode. Bei Protesten gegen die feste Fehmarnbelt-Querung ist der Kieler Ministerpräsident Peter Harry Carstensen (CDU) am Donnerstag mit einem Ei beworfen worden. Es verfehlte ihn, traf aber einen Kameramann und eine Kamera. Der 45 Jahre alter Werfer wurde vorläufig festgenommen. Der Mann aus dem südlichen Ostholstein habe gestanden, sagte der Einsatzleiter der Polizei. Nun werde geprüft, ob die Beamten gegen ihn unter anderem wegen Sachbeschädigung und Körperverletzung ermitteln müssen.
Bis zu 100 Menschen demonstrierten in Großenbrode (Kreis Ostholstein) gegen das deutsch-dänische Milliarden-Projekt. Mit Lautsprechern simulierten sie den Zuglärm, den zusätzliche Güterzüge verursachen würden. Die Gegner halten die feste Querung ökologisch für riskant, befürchten große Nachteile für den Tourismus in Ostholstein und rechnen mit enorm steigenden Kosten.
"Schleswig-Holstein wird zum Transitland degradiert", kritisierte der Sprecher des Aktionsbündnisses gegen die feste Fehmarnbelt- Querung, Malte Siegert. Carstensen war zu Gesprächen mit Vertretern der Region und dem Vorstandsvorsitzenden der Projektgesellschaft Femern A/S, Leo Larsen, zusammengekommen. Dabei waren auch Umweltministerin Juliane Rumpf (CDU) sowie die Staatssekretärin im Verkehrsministerium, Tamara Zieschang (CDU). (dpa)