Die Schienenwege über die Alpen zu den nördlichen Adriahäfen Triest (Italien) und Koper (Slowenien) sollen rasch ausgebaut werden. Das hat Bayerns Wirtschaftsminister Otto Wiesheu zum Auftakt zweitägiger Wirtschaftsgespräche am Donnerstag in Triest gefordert. "Es liegt im Interesse Bayerns, die Häfen Triest und Koper stärker für bayerische Im- und Exporte zu nutzen", sagte Wiesheu bei einem Treffen mit dem italienischen Verkehrsminister Pier Luigi Bersani und Vertretern der triestinischen und friulischen Wirtschaft. In seiner Delegation befanden sich zahlreiche Vertreter bayerischer Speditionen und Logistikunternehmen. "Die nördlichen Adriahäfen sind sehr wichtig für den Wirtschaftsstandort Bayern", sagte Wiesheu in Triest während einer Besichtigung der Hafenanlagen. Triest sei ein günstig gelegener Umschlagplatz für den bayerischen Seehandel. Allerdings müssten bessere Verbindungen für Triest und den Nachbarhafen Koper in Slowenien geschaffen werden, um Süddeutschland nicht mehr nur über die Nordsee-, sondern über die Adriahäfen zu bedienen. Voraussetzung sei unter anderem der Ausbau des Schienenweges über den Brenner-Pass in den Alpen, was bisher von Österreich aufgeschoben werde. Zudem schlug Wiesheu vor, die beiden nur wenige Kilometer voneinander entfernten Häfen zu einer Hafenregion zusammenzufassen. "Das wäre für die Reeder weitaus attraktiver als zwei miteinander konkurrierende Einzelhäfen." (vr/dpa)
Wiesheu fordert Ausbau der Verkehrswege zur Adria
Versorgung Süddeutschlands nicht nur über die Nordsee, sondern über die Adriahäfen