Nairobi/London. Seeräuber haben erneut einen deutschen Frachter gekapert. Wie das EU-Anti-Piratenprogramm EU Navfor am Dienstag mitteilte, ging die „EMS River“ eines deutschen Eigners mit acht Seeleuten an Bord am 27. Dezember den Piraten auf der Fahrt von den Vereinigten Arabischen Emiraten nach Griechenland in die Fänge. Das Schiff ist ein 5200 Bruttoregistertonnen schweres Tankschiff, das Kraftstoff geladen hat. Es fährt unter der Flagge von Antigua und Barbuda. Die Crew besteht aus einem Rumänen und sieben Philippinos. Der Vorfall ereignete sich 175 Seemeilen vor der omanischen Hafenstadt Salalah. Die Piraten hätten ein anderes gekapertes Schiff, die MS Motivator, als Mutterschiff für ihre Attacke benutzt.
Nach mehr als einem halben Jahr gaben somalische Piraten unterdessen einen deutschen Chemietanker wieder frei. Die „Marida Marguerite“ mit 22 Mann Besatzung sei auf dem Weg in sichere Gewässer, sagte Andrew Mwangura vom Ostafrikanischen Seefahrerhilfsprogramm am Dienstag weiter. Die Piraten haben nach eigenen Angaben ein Lösegeld in Höhe von 5,5 Millionen Dollar erhalten. Das Geld sei per Fallschirm abgeworfen worden. Der Chemietanker war im Mai rund 120 Seemeilen vor Salalah - nur rund 50 Seemeilen von dem neuen Überfall entfernt - von Seeräubern gekapert und nach Somalia verschleppt worden. Das Schiff eines deutschen Eigners fährt unter der Flagge der Marschall-Inseln. Die Besatzung kommt aus Indien, Bangladesch und der Ukraine. (dpa/ak)