Weniger Verbrauch,

Weniger Verbrauch, mehr KomfortDie Änderungen am neuen Actros, den Mercedes vollmundig als dritte Modell-generation bezeichnet, sind eher maßvoll. Ziel war eine Modellpflege an den Punkten, die von den Kunden schon länger kritisiert wurden.Wenn ein neuer LKW das Licht der Welt erblickt, stellen sich die Nutzer – speziell bei Mercedes-Benz – viele Fragen: Macht er einen so großen Schritt, dass die neue Technik Probleme macht? Wird er sparsamer oder leichter sein? Liegt der Fokus auf dem Fahrer oder dem Unternehmer?Im Falle der dritten Actros-Generation darf man technisch schon mal Entwarnung geben. Es bleibt alles beim Alten –mit Ausnahme der jetzt serienmäßigen Powershift-Schaltautomatik. Die soll künftig noch schneller und gleichzeitig sanfter die Fahrstufen wechseln. Leichter wird der Neue höchstens im Vergleich zu den alten Telligent-geschalteten Typen, denn das neue Getriebe bringt einen Zentner weniger auf die Waage. Damit kann man leben. Der Actros war nie ein Federgewicht, hat aber auch kein ernsthaftes Gewichtsproblem. Trotz marginaler Technikänderungen verspricht Mercedes bis zu fünf Prozent weniger Verbrauch. Eine neue, optionale A-Säulenverkleidung – bei der aber Spiegel und Scheiben schneller verschmutzen sowie elektronisch zuschaltbare Wasserpumpe und Luftpresser verringern den Dieselkonsum.Nachdem Iveco und DAF vorgelegt haben, zieht jetzt auch Daimler auf Wunsch mit 150.000-km-Serviceintervall nach. Dafür sind größere Filter und eine vergrößerte Menge vom ansonsten herkömmlichen Motoröl nötig. Ausstattungsbereinigt wird der "MP3" nicht teurer. Eine Standard-Sattelzugmaschine 1841 mit üblicher Ausrüstung liegt bei rund 80.000 Euro. Um preiswerte LKW realisieren zu können,arbeitet Merce-des-Benzmit Paketen: drei Komfort, drei Sicherheits- sowie zwei Wirt-schaftlichkeitspakete mit bis zu 30-prozentigem Preisvorteil. Beim so genannten Top-Safety-Paket mit Notbremsassistent geben die Allianz und die Daimler-Versicherung zusätzlich zehn Prozent Rabatt auf die Kaskoprämie.Auch an die Fahrer hat Mercedes gedacht (siehe Interview rechts). Und den Slogan des Neuen "Der Stern strahlt heller" untermauern die Stuttgarter sogar mit einem zuschaltbaren, blau illuminierten Stern im geschärften Kühlergrill. ❙❚■ Gerhard GrünigInterviewNiveaureguliert: das obere Bett – unten auch mit LattenrostAblage: Klapptisch auf der rechten SeiteDurchblick: Rasierspiegel im StaufachNur verändern, was die Kunden wollenHubertus Troska, in der Daimler AG verantwortlich für den Geschäftsbereich Mercedes-Benz LKW Europa/Lateinamerika, zur aktuellen Modellpflege des Actros, der Beständigkeit von SCR für Euro 5 und neuen Kabinenkonzepten.Zeitgleich mit der aktuellen Modellpflege tauchten Erlkönigbilder der ganz neuen Actros-Generation auf. Weckt das nicht unerfüllbare Erwartungen?Hubertus Troska: Wenn ein Fahrzeug neu erscheint, befassen sich die Entwickler bereits mit der Nachfolgegeneration – auch wenn diese erst Jahre später auf den Markt kommt. Wenn es nach den aktuellen Verkaufszahlen geht, so müssten wir jetzt, 2008, auch keinen neuen Actros vorstellen. Denn der heutige Actros ist sehr gut, wir stehen bei Zuverlässigkeit und Wirtschaftlichkeit an der Spitze. Wir wollen die Nase aber auch in Zukunft vorne haben, deshalb haben wir in den Actros weiter investiert und werden dies auch in der Zukunft tun.Immer wieder tauchen Gerüchte zu einer stärkeren V8-Version auf. Ist da etwas zu erwarten?Unsere Kunden verlangen in erster Linie wirtschaftliche Fahrzeuge mit niedrigen und kalkulierbaren Gesamtkosten. Kraftstoffverbrauch spielt eine zunehmende Rolle, sodass dies ein Schwerpunkt unserer Entwicklung ist. Darüber hinaus sind wir zum Beispiel im sehr kleinen Marktsegment der Fahrzeuge um 600 PS mit unserer Top-Motorisierung 597 PS mit Direktganggetriebe gut aufgestellt.Mit Vorstellung des "MP2" hat Merce-des-Benz einen großen Schritt in Richtung fahrerorientiertem LKW gemacht. Was ist da noch zu erwarten?Der LKW ist für den Fahrer Arbeits- und Wohnraum zugleich. Deshalb haben wir beim neuen Actros den Komfort weiter perfektioniert. Beispiele dafür sind: das niveauregulierte Bett, beide Betten mit Lattenrost, unten erstmals mit verstellbarer Kopflehne, der schwenkbare Rasierspiegel, der leicht zu montierende Klapptisch, vereinfachter Druckluftanschluss in der Kabine für leichtes Reinigen oder auch die zwei Handtuch- beziehungsweise Wäschehalter. Viele der Neuerungen tragen darüber hinaus auch zu Wirtschaftlichkeit und Sicherheit bei. So zum Beispiel das jetzt serienmäßige Mercedes-Powershift, der Regensensor, neue Außenspiegel oder der Lichtsensor.Was wurde aus der Studie "Spacemax" von der IAA 2006?Wie Sie schon sagten, handelte es sich um eine Studie, mit der wir verschiedene Fahrerhausausstattungen zur Diskussion gestellt haben. Sicherlich resultieren aus einer solchen Studie Ergebnisse, die Einfluss auf die längerfristige Entwicklung von Fahrerkabinen haben.Inzwischen existieren auf Actros-Basis Prototypen eines Interieurs mit Toilette, Küche und Waschbecken. Welche Chancen auf Serienfertigung haben die?Solche Ausstattungen erfreuen natürlich jedes Fahrerherz. Wir prüfen in regelmäßigen Abständen mit Kundenbefragungen und so genannten Truckkliniken eine tatsächlich vorhandene Kauf- und Preisbereitschaft ab. In diesem konkreten Fall war die Kundenrückmeldung eindeutig: Die zu erwartenden Absatzzahlen und Preisbereitschaft für die meisten dieser schönen Features sind zu gering für eine Werkslösung.Kommt auch Mercedes mit einer EGR-Lösung für Euro 5?Durch die globale Präsenz von Daimler Trucks haben wir ausgiebige Praxiserfahrungen mit unterschiedlichen Technologien zur Abgasreinigung: In Europa mit Blue-Tec auf der Basis von SCR und dem deutlichen Verbrauchsvorteil gegenüber anderen Lösungen. Mehr als 100.000 Mercedes-Benz-LKW sind damit auf der Straße. In USA und Japan haben wir heute Abgasrückführung und Partikelfilter im Einsatz. Ich denke, bei den heutigen Kraftstoffpreisen spricht alles für Blue-Tec auf Basis von SCR. Denn, auf eine einfache Formel gebracht, hat damit ein LKW jährlich für 5000 Kilometer mehr Sprit im Tank.Actros und Axor sollen enger positioniert werden. Sind MAN TGS/TGX Vorbilder?Der Actros ist das "Top of the Line"-Produkt, unser Maßstab in Bezug auf Komfort, Wirtschaftlichkeit und Sicherheit. Der Axor als Spezialist für nutzlastsensible Kunden hat ebenfalls seine klare Position. Dass wir ihn mit einigen Komfort- und Sicherheitsfeatures aus dem Actros ausstatten, bedeutet nicht, dass wir ihn näher heranrücken. Vielmehr berücksichtigen wir, dass der Kundenwunsch nach Komfort- und Sicherheitsfeatures auch im nutzlastsensiblen Segment größer wird. gg

Weniger Verbrauch,

Der VR Index in den letzten 9 Jahren

Durchschnittspreise neue und gebrauchte Europaletten

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