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Weltschifffahrt baut Kapazitäten ab

05.12.2008 09:50 Uhr
Weltschifffahrt baut Kapazitäten ab
(Bild: Arndt)
© Foto: Arndt

Finanzkrise bringt Schiffsfinanzierer in Bedrängnis / Deutsche Reeder warten noch auf 1300 neue Schiffe

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Hamburg. Die Weltschifffahrt steht auch in den kommenden Jahren vor einem massiven Kapazitätsausbau. Darauf wies Michael Behrendt, Vorsitzender des Verband Deutscher Reeder (VDR), am Donnerstag auf der Jahrespressekonferenz des Traditionsverbandes hin. Derzeit stünden weltweit rund 10.000 Schiffe in den Auftragsbüchern der Werften. Einen ganz dicken Brocken machten daran die Containerschiffe mit insgesamt 1400 Bestellungen aus. Sie bringen es nach Berechnungen des VDR auf eine Kapazität von rund 6,5 Millionen Standardcontainern (TEU), was gut 60 Prozent der derzeit in Fahrt befindlichen Tonnage entspricht. Deutsche Besteller erwarten nach Behrendt 523 neue Containerschiffe. Insgesamt entstehen für Rechnung deutscher Auftraggeber 1300 Schiffe. Die von deutschen Unternehmen betreute und gesteuerte Handelsflotte beträgt derzeit rund 3350 Schiffe. Behrendt: „Sie hat im Mittel der vergangenen Jahre um gut 16 Prozent pro Jahr zugenommen.“ Der VDR -Chef räumte ein, dass die Finanzkrise das Thema Schiffsfinanzierung in Zukunft sicherlich schwieriger machen werde, weil die Banken künftig die einzelnen Bauvorhaben sehr genau prüfen würden. Dass es angesichts der schwierigeren Rahmenbedingungen schon jetzt zu einer deutlichen Abbestellung von Schiffen kommt, auch durch deutsche Auftraggeber, wollte Behrendt nicht bestätigen. Unter Berufung auf den Verband für Schiffbau und Meerestechnik (VSM) hatte die Tageszeitung „Hamburger Abendblatt“ berichtet, dass derzeit gut 60 Bestellung bei deutschen Werften gefährdet seien, weil deren Endfinanzierung nicht gesichert ist. Darunter sind dem Bericht zufolge nicht nur Schiffe, mit deren Bau noch gar nicht begonnen wurde, sondern auch solche, die unmittelbar vor der Ablieferung stehen. Die Bundesregierung hat das Problem inzwischen erkannt. Im „Hamburger Abendblatt“ kündigte die Maritime Beauftragte der Bundesregierung, Dagmar Wöhrl, an, dass sie die betroffenen Reeder, die Banken und die Werften „so schnell wie möglich“ an einen Runden Tisch bringen wolle, um gemeinsam nach Lösungen zu suchen. So soll verhindert werden, dass der deutsche Schiffbau, der in den vergangenen Jahren stark expandieren konnte, in Notlage gerät und somit viele Arbeitsplätze gefährdet werden. (eha)

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