Die beiden Töchter des angeschlagenen Post- Konkurrenten PIN in Hessen haben noch im alten Jahhr Insolvenz angemeldet. Die Briefzusteller PIN Mail GmbH Kassel und PIN Mail Osthessen GmbH in Fulda hätten gemeinsam mit fünf weiteren Tochterunternehmen beim Amtsgericht Köln als deutschem Sitz der Firmengruppe die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens beantragt, teilte ein PIN-Sprecher in Köln mit. Die Unternehmen hätten die am Freitag fälligen Sozialversicherungsbeiträge für ihre Mitarbeiter nicht mehr zahlen können. Löhne und Gehälter würden bis Ende Februar fortgezahlt, sagte der Sprecher. Bis dahin solle klar sein, wie ein Konzept für die gesamte Gruppe aussehen könnte. In der vergangenen Woche hatte die Geschäftsführung der PIN Mail in Kassel auf einer Betriebsversammlung die Entlassung von bis zu 250 Mitarbeitern angekündigt. An dieser Zahl werde voraussichtlich festgehalten, sagte der PIN-Sprecher am Freitag. Die Kasseler PIN-Tochter zählt 600 Beschäftigte, in Fulda arbeiten sieben Angestellte. Weitere drei PIN-Teilgesellschaften in Nordrhein-Westfalen und dem Saarland haben Insolvenz angemeldet. Von den Insolvenzen seien 340 Mitarbeiter an den Standorten Saarbrücken, Emsdetten und Münster betroffen, teilte das Unternehmen in Köln mit. Damit befinden sich derzeit zehn der 91 eigenständigen Gesellschaften der PIN Group mit insgesamt 1190 Mitarbeitern in Insolvenz, sagte ein Unternehmenssprecher. Der Schritt sei erfolgt, um „sämtliche Chancen auf eine Sanierung unserer gesamten Unternehmensgruppe zu wahren“, heißt es in einer Pressemitteilung des PIN-Vorstandsvorsitzenden Horst Piepenburg. Bis Ende der ersten Januar-Woche kündigte er eine Vertriebs-Offensive an. „In diesen Tagen entscheidet sich, ob es in Deutschland einen echten Postdienst geben wird“, wird Piepenburg zitiert.
Weitere PIN-Gesellschaften melden Insolvenz an
Köln/Kassel. Tochterunternehmen des Briefdienstleisters PIN in Nordrhein-Westfalen, dem Saarland und Hessen haben einen Insolvenzantrag gestellt.