München. Positive Aussichten für das Transportgewerbe: Bis 2014 können die Unternehmen mit einem weiteren Anstieg der Güterverkehrsnachfrage rechnen. 2011 soll die Verkehrsleistung um 4,9 Prozent zulegen. In den darauffolgenden Jahren geht es mit plus 4,0 Prozent weiter bergauf. Das geht aus der Mittelfristprognose hervor, die die Arbeitsgemeinschaft Intraplan Consult/Ralf Ratzenberger im Auftrag des Bundesverkehrsministeriums erstellt hat.
Laut der Vorhersage profitiert der LKW unter den Landverkehrsträgern am stärksten von der wirtschaftlichen Belebung. Für den Straßengüterverkehr sagen die Experten für 2011 eine Zunahme der Verkehrsleistung von 5,5 Prozent nach plus 5,4 Prozent 2010 voraus. Die folgenden drei Jahre schwächt sich das Wachstum zwar leicht ab, liegt aber mit 4,5 Prozent per anno immer noch über dem Durchschnitt im Güterverkehr. Bereits im diesem Jahr soll mit 461 Milliarden Tonnenkilometer das Vorkrisenniveau aus dem Jahr 2008 (460,1 Milliarden Tonnenkilometer) übertroffen werden.
Diesem Tempo kann der Schienengüterverkehr nicht ganz folgen. Nach einem Zuwachs von 11,9 Prozent bei der Verkehrsleistung im letzten Jahr müssen die Eisenbahnen 2011 mit plus 4,6 Prozent ein deutlich geringes Wachstum verkraften. In den Jahren 2012 bis 2014 sinkt die jährliche Zunahme auf 3,8 Prozent.
Ähnlich die Entwicklung in der Binnenschifffahrt: Dort nimmt in diesem Jahr laut Prognose die Verkehrsleistung nur um 2,0 Prozent zu. Für das Jahr 2010 beziffern die Experten den Zuwachs noch auf 13,7 Prozent. Zwischen 2012 und 2014 müssen die Binnenschiffer sich dann mit einer jährlichen Zunahme der Verkehrsleistung von 1,1 Prozent zufrieden geben.
Als Folge kann der LKW im Modal Split weitere Anteile hinzugewinnen. Nach 70,1 Prozent 2010 und 70,5 Prozent 2011 sollen es die folgenden drei Jahre sogar 71,7 Prozent werden. Die Eisenbahnen können ihren Anteil zwar nahezu halten (17,0 Prozent 2014 nach 17,2 Prozent 2010). Allerdings gelingt es ihnen nicht, an die Entwicklung vor der Krise anzuknüpfen, als sie prozentual stärker gewachsen waren als der Konkurrent LKW. Die Binnenschifffahrt verliert weiter an Bedeutung. Ihr Anteil am Modal Split sinkt von 10,1 Prozent (2010) auf 9,1 Prozent (2014).
Am meisten zu tun bekommt jedoch die Luftfracht. Nach einem Boom im Jahr 2010 (plus 23,8 Prozent) geht es 2011 zweistellig weiter (+10,2 Prozent). Zwischen 2011 und 2014 soll die Verkehrsleistung dann um jährlich 6,1 Prozent zulegen. (cd)
Sarah Fabian