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VW-Chef Bernd Pischetsrieder tritt ab

08.11.2006 09:41 Uhr

Aufsichtsratschef Ferdinand Piëch gewinnt Machtkampf: Audi-Chef Martin Winterkorn soll künftig VW-Konzern leiten

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Wolfsburg. Der Vorstandschef der Volkswagen AG, Bernd Pischetsrieder, verlässt den Autobauer zum Jahresende. Er werde Ende Dezember ausscheiden, teilte die Volkswagen AG am Dienstagabend in Wolfsburg mit. Nachfolger soll Audi-Chef Martin Winterkorn werden. Das Präsidium des VW-Aufsichtsrates und Pischetsrieder hätten sich „einvernehmlich“ auf die Trennung verständigt, hieß es in der Pflichtmitteilung des Autokonzerns. Weiteres wollte VW bislang nicht dazu mitteilen. Das Präsidium empfehle die Berufung von Winterkorn als neuen Vorstandschef. Darüber werde der Aufsichtsrat am 17. November entscheiden. Winterkorn ist seit dem 1. März 2002 Audi-Vorstandschef. Der 59 Jahre alte Manager steht vor einer schweren Aufgabe, da die Marke VW in der Krise ist und mit einem tiefgreifenden Sanierungsprogramm wieder flott gemacht werden soll. Viele offene Fragen wirft Pischetsrieder überraschender Rückzug von der Konzernspitze zum Jahresende auf: In den vergangenen Monaten hat sich Europas größter Autokonzern aus dem Sumpf um Schmiergelder und Sexpartys herausgekämpft und zuletzt sogar die Anleger mit einem Ergebniszuwachs vor Sonderposten positiv überrascht. Die Palette der Probleme bei VW ist aber nicht kleiner geworden. Noch immer steckt Volkswagen in einer tiefen Umstrukturierung, der viele Stellen zum Opfer fallen. Und dann ist da noch das Gerangel um eine mögliche Fusion von Scania, MAN und der VW-Nutzfahrzeug-Sparte, die auf Widerstand beim schwedischen Lastwagenbauer Scania stößt. Laut Informationen des Fernsehsenders „ARD“ zog sich Pischetsrieder auf Druck von Aufsichtsratschef Ferdinand Piëch zurück, der sich zuvor darauf mit den Vertretern der Arbeitnehmer im obersten Konzerngremium geeinigt habe. Pischetsrieder hatte den Vorstandsvorsitz im April 2002 von Piëch übernommen. Der Aufsichtsratschef gilt als schärfster Kritiker von Pischetsrieder im Konzern. Und hinter Piëch steht der Sportwagenbauer Porsche, der mit einem Aktienpaket von 21,2 Prozent größter Aktionär von Volkswagen ist. Dass Pischetsrieder nicht aus freien Stücken geht, legt die Pflichtmitteilung nahe, in der von einer „einvernehmlich“ Entscheidung die Rede ist. Die sonst üblichen Worte des Danks für die geleistete Arbeit fehlen. Angesichts der erst vor einem halben Jahr erfolgten Vertragsverlängerung bis 2012 kann Pischetsrieder nun zumindest auf eine hohe Abfindung hoffen. (dpa/sb)

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