Eschborn. Mit einem Minus endete das erste Geschäftshalbjahr 2010 des Finanzierungsunternehmens VR Leasing. Im Inland ging das Neugeschäftsvolumen im Bereich der Absatz- und Investitionsfinanzierung um 17,5 Prozent auf 909,6 Millionen Euro zurück (zum Vergleich 1. Halbjahr 2009: 1,1 Milliarden Euro). Das Auslandsgeschäft in Mittel- und Osteuropa schrumpfte um 8,8 Prozent und summierte sich bis zur Jahreshälfte auf 549,6 Millionen Euro (602,8 Millionen Euro). Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) betrug im ersten Halbjahr damit Minus 18,1 Millionen Euro (- 6,8 Millionen Euro), wie das Unternehmen bekannt gab.
"Wir sind zuversichtlich, dass wir das tiefste Tal durchschritten haben. Das Schlimmste ist überstanden", zeigt sich dennoch der Vorstandsvorsitzende der VR-Leasing AG Reinhard Gödel optimistisch. Er rechnet bis zum Jahresende zumindest mit einem ausgeglichenen Ergebnis. Einige Indizien stützen diese Hoffnung. So konnte zum Stichtag (30.06.2010) die Risikovorsorge auf 46,3 Millionen Euro reduziert werden. Im Vorjahr musste der Finanzierer noch 57,5 Millionen Euro hierfür aufwenden. Die Zahl schadhafter Verträge im Segment "Mobilien Inland" stieg im ersten Halbjahr um moderate 2,1 Prozent an. Entsprechend konnten die Risikokosten von gut 25 Millionen auf 18,6 Millionen Euro gesenkt werden."Es macht sich positiv bemerkbar, dass wir verstärkt auf die Kundenbonitäten achten", stellt Gödel dazu fest.
Positiv entwickelten sich neben dem Online-Geschäft mit einem Umsatz von 342 Millionen Euro (+ 8,3 Prozent), die Spezialfinanzierung innerhalb der VR-Leasing-Gruppe mit 3,5 Milliarden Euro (+ 7,1 Prozent) sowie der generierte Factoringumsatz mit rund einer Milliarde Euro (+ 18,4 Prozent). Allerdings bestätigt das Eschborner Unternehmen, dass sich der Mittelstand trotz insgesamt verbesserter Geschäftsprognosen bei fremdfinanzierten Investitionen weiter zurückhaltend zeigt. Daher bleibe die Leasingbranche weiter unter Druck. (rs)