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Volga-Dnepr: Großfrachtermodernisierung in Leipzig denkbar

03.06.2014 13:11 Uhr
Volga-Dnepr: Großfrachtermodernisierung in Leipzig denkbar
Blick ins geplante Cockpit der kommenden An-124-115M.
© Foto: Volga-Dnepr

Der russische Charterflieger will seine zehn Großfrachter An-124-100 modernisieren. Die deutsche Unternehmenstochter steht als Kandidat dafür ganz oben auf der Liste.

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Moskau. Der russische Charterflieger Volga-Dnepr Airlines will seine zehn Großfrachter An-124-100 modernisieren. Sie sollen als An-124-115M ein zweites Leben erhalten und bis Mitte der dreißiger Jahre für Luftfrachttransporte speziell von sprerrigen und schweren Gütern eingesetzt werden können. Dazu soll die Lastfähigkeit gegenüber der heutigen An-124, die für die Zuladung von maximal 120 Tonnen zugelassen ist, um 30 Tonnen erhöht werden.

Die am Flughafen Leipzig-Halle ansässige deutsche Unternehmenstochter Volga-Dnepr Technics GmbH steht für die Umbauarbeiten als Kandidat ganz oben auf der Liste. Das bestätigte der Stellvertretende Technische Leiter von Volga-Dnepr, Artem Arutyunow, jetzt gegenüber der VerkehrsRundschau.

Für den dortigen Standort spricht, dass Volga-Dnepr in Leipzig bereits über ein großes Wartungs- und Instandhaltungszentrum für die eigene Flotte, aber auch für die von Volga-Linientochter AirBridge Cargo betriebenen Frachter Boeing 747-400F und deren größeres Schwestermodell 747-8F verfügt. Wie aus internen Kreisen der sächsischen Landesbehörden zu hören ist, sei man schon seit geraumer Zeit darüber im Gespräch und setze sich für die Leipzig-Lösung ein.

Arutyunow wies zugleich darauf hin, dass neben Leipzig als zweite Wahl das Flugzeugwerk von CJSC Aviastar-SP in Uljanowsk für die Umbauarbeiten infrage komme. An diesem Standort am Mittellauf der Wolga wurden sämtliche der heute bei verschiedenen Haltergesellschaften eingesetzten An-124 ursprünglich zusammengebaut.

Umbauphase bis 2018

Volga-Dnepr hat sich nach den Worten des Managers zur Modernisierung der Flugzeuge entschlossen, um deren Lebenszyklus entscheidend zu verlängern. Seinen Ausführungen zufolge beginnt die Umbauphase mit einem Prototyp im kommenden Jahr und wird sich voraussichtlich bis 2018 hinziehen. In dieser Zeit sollen technische Lösungen für ein digitalisiertes Cockpit entwickelt und neue Triebwerke konzipiert werden. Dazu sei bereits ein Team von etwa 30 Fachleuten eingestellt worden, sagte er. Sobald die Modernisierung erfolgt ist, „werden wir sämtliche Umwelt- und Lärmstandards, die von der ICAO und IATA oder den nationalen Zulassungsbehörden verlangt werden, einhalten oder teilweise sogar unterschreiten“, betonte der Manager. Dank der Ausstattung der Flugzeugkanzel mit elektronischen Instrumenten kann die Besatzung von heute sechs auf drei Mitglieder bei der künftigen An-124-115M reduziert werden: Kapitän, Erster Offizier und Flugingenieur.

Auf die Frage, ob die geplante Modernisierung der heutigen An-124-100 das Ende aller Pläne für den Bau eines komplett neuen Nachfolgemodells für den Großfrachter bedeuten würde, sagte Arutyunow: „Diesbezüglich gehen wir zweigleisig vor, denn wir haben einen Neubau weiterhin auf dem Zettel. Dies braucht aber viel Zeit und Geld, und es ist derzeit noch unklar, wie der Luftfrachtmarkt in dreißig oder vierzig Jahren aussehen wird“. Volga-Dnepr würde es begrüßen, sollte sich auch der ukrainische Hersteller Antonow Design Bureau und dessen Gesellschaft Antonow Airlines an der Modernisierung der heute existierenden An-124-100 beteiligen. „Trotz der momentan angespannten politischen Lage ist unsere Tür weit offen für eine enge Kooperation“. (hs)

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