München. Das Bundesverkehrsministerium (BMVBS) will künftig zulassen, dass auf der On-Board-Unit (OBU) zur Erfassung der LKW-Maut grundlegende Telematikdienste genutzt werden können. „Das BMVBS beabsichtigt, künftig Drittunternehmen eine Mitnutzung von Elementen der Mautinfrastruktur zu ermöglichen“, heißt es in einer Einladung des Ministeriums zu einer Informationsveranstaltung kommende Woche in Berlin, bei der die Pläne des Ministeriums einem Fachpublikum dargelegt werden sollen. Unter anderem soll es möglich sein, die Positionsdaten des Fahrzeugs, die über die OBU ermittelt werden, für Telematikdienste zu nutzen. Stand heute müssen Bordcomputer für das Tracking & Tracing ein eigenes, von der OBU unabhängiges GPS-Modul zur Satellitenortung enthalten. Auch soll der GSM-Kommunikationskanal der OBU geöffnet werden. Damit könnten beispielsweise Nachrichten an den Fahrer über Mobilfunk aus der Spedition über die OBU empfangen und auf dem Display angezeigt werden.
Eine Grundsatzentscheidung der EU-Kommission sieht vor, dass die Bereitstellung von Zusatzdiensten über die OBU nur unter bestimmten Voraussetzungen möglich ist. So muss der Zugang zu den Mautdaten wettbewerbsneutral erfolgen und dem Datenschutz Rechnung tragen. Dies könnte beispielsweise über eine neutrale Service-Gateway-Gesellschaft erfolgen, die den Zugang zu den Daten überwacht.
Damit greift das Ministerium eine Idee auf, die bereits vor vier Jahren die Branche beschäftigte, dann aber aufgrund wettbewerbsrechtlicher Bedenken seitens der Servicedienstleister und seitens der EU-Kommission wieder zu den Akten gelegt wurde. (diwi)