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Verbände fordern bessere Rahmenbedingungen im Luftverkehr

16.09.2016 15:07 Uhr
Verbände fordern bessere Rahmenbedingungen im Luftverkehr
Für Luftfrachtspediteure sind Erreichbarkeit eines Flughafens und dessen Kostenstruktur von zentraler Bedeutung
© Foto: Pharmaserv Logistics

Beim vierten Branchengespräch Luftfracht in München haben Vertreter aus Industrie, Logistik und der Airlines zunehmende Hürden im Frachtgeschäft beklagt.

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München. Wirtschaft und Fluggesellschaften haben beim vierten Branchengespräch Luftfracht zunehmende Hürden für den Luftverkehr in Deutschland beklagt. Das gehe von kürzeren Betriebszeiten über höhere Steuern und Gebühren bis zu langen Bearbeitungsfristen. Die Bundesverbände der deutschen Industrie (BDI), der Luftverkehrswirtschaft (BDL) und der Speditionen (DSLV) warnten am Freitag in München, die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts „nicht durch nationale Alleingänge zu schwächen“.

Michael Hoppe vom internationalen Airline-Verband Barig sagte, wenn die Rahmenbedingungen in Frankfurt nicht passten, könne Fracht auch mit dem Lastwagen zum Flughafen Amsterdam gebracht werden: „Die Trucks sind happy, wenn sie mehr fahren dürfen.“ Wenn Genehmigungen drei Wochen dauerten und um 23 Uhr das Licht ausgeknipst werde, müsse man sich Alternativen zu Deutschland suchen.

BDL-Hauptgeschäftsführer Matthias von Randow sagte, 10 Prozent des deutschen Außenhandels würden per Luftfracht abgewickelt. „90 Prozent der Unternehmen sagen, wir brauchen dringend Luftverkehr.“ Aber die Bundesrepublik kassiere im nationalen Alleingang Luftverkehrssteuer und für staatliche Sicherheitsleistungen auch noch fast 700 Millionen Euro von den Airlines.

„Die Bundesregierung hat erst kürzlich in ihrem Gutachten zur Markt- und Wettbewerbsentwicklung dargelegt, dass deutsche Unternehmen durch nationale Regelungen international benachteiligt sind. Aber wir setzen jetzt darauf, dass die Koalition ihr Vorhaben, die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Luftverkehrswirtschaft auch bei den gesetzlichen Rahmenbedingungen zu stärken, in dieser Legislaturperiode umsetzt“, ergänzte er.

Lufthansa-Cargo-Chef Peter Gerber sagte, Luftfracht sei für das Exportland Deutschland systemrelevant. Aber „wir sind einfach nicht mehr wettbewerbsfähig, und zwar durch Regularien, herzlichen Glückwunsch, die wir uns selber gegeben haben.“ Die Frachtsparte der Lufthansa baut 800 Stellen ab und hat den Bau eines neuen Frachtzentrums in Frankfurt auf Eis gelegt.

Auch die enge Verzahnung vom Passagier- und Luftfrachtverkehr stand im Mittelpunkt des vierten Branchengesprächs Luftfracht. Laut den Verbänden beförderten im Jahr 2015 Passagiermaschinen rund 47 Prozent des Luftfrachtaufkommens weltweit als Bellyfracht. Häufig gelangen Warentransporte nur mit Passagiermaschinen an Orte, die von klassischen Frachtmaschinen nicht angeflogen werden. (dpa/ag/tb)

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