Wien/Österreich. Der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) fordert eine LKW-Maut auf dem gesamten Straßennetz. Eine VCÖ-Studie zeigt, dass der LKW-Verkehr auf Landes- und Gemeindestraßen nur 18 Prozent der verursachten Infrastrukturkosten bezahlt. Der Fehlbetrag von rund zwei Milliarden Euro belaste die Allgemeinheit. Der VCÖ verweist auf den Erfolg der Schweiz: Die Schweiz habe mit der flächendeckenden LKW-Maut das Wachstum des Schwerlastverkehrs gestoppt. „Die EU erlaubt seit 17. Juni eine LKW-Maut auf allen Straßen. Österreich sollte diese Möglichkeit nutzen, um das rapide Wachstum des LKW-Verkehrs zu bremsen“, fordert Wolfgang Rauh vom VCÖ-Forschungsinstitut. In der Schweiz gilt seit dem Jahr 2001 eine Maut für Laster auf allen Straßen. Die von den LKW zurückgelegten Kilometer sind daraufhin von 2,2 auf 1,9 Milliarden pro Jahr zurückgegangen. „Die Effizienz des LKW-Verkehrs wurde erhöht, 300 Millionen LKW-Kilometer wurden eingespart“, weist VCÖ-Experte Rauh auf den Erfolg der Schweiz hin. Die VCÖ-Studie „LKW-Maut auf allen Straßen – Daten und Fakten“ zeigt, dass der Lasterverkehr in Österreich auf Landes- und Gemeindestraßen im Vorjahr anteilige Infrastrukturkosten von 2,486 Milliarden Euro verursachte, über Steuern und Abgaben aber nur 466 Millionen Euro bezahlte. „Für den Fehlbetrag von rund zwei Milliarden Euro wird derzeit die Allgemeinheit zur Kasse gebeten. Die Gemeinden und Länder werden belastet, weil die Frächter nicht den Preis bezahlen, den der LKW-Verkehr an Kosten verursacht“, stellt VCÖ-Experte Rauh fest. Zusätzlich verursacht der Lkw-Verkehr auf Landes- und Gemeindestraßen Umwelt- und Gesundheitsschäden in Höhe von jährlich 1,38 Milliarden Euro. (tz)
VCÖ fordert LKW-Maut für gesamtes Straßennetz
Verkehrsclub Österreich: LKW-Verkehr verursachte 2005 anteilige Infrastrukturkosten von 2,5 Milliarden Euro