Unverzichtbare Ladungslifter

Leichte Transporter nehmen in der Lieferkette eine stetig wichtigere Rolle ein und laufen dem klassischen 7,5-Tonner mehr und mehr den Rang ab. Denn die Kleinen sind wendiger, flexibler einsetzbar und dürfen vor allem mit dem normalen B-Pkw-Führerschein bewegt werden, weshalb sich für einen 3,5-Tonner leichter Fahrer finden lassen. Folgerichtig brachten die Hersteller von Ladebordwänden vor allem für diese Fahrzeugklasse Neues. Bär Cargolift präsentierte auf der IAA 2016 sein neues Leichtgewicht BC 750 S2L. Die Ladebordwand soll im Vergleich zu ihrem Vorgänger um 35 Kilo abgespeckt haben und belastet bei einer Plattformgröße von 1610 x 2100 Millimetern die Nutzlastbilanz des Trägerfahrzeugs um lediglich 160 Kilogramm. Was laut Hersteller einen neuen Gewichtsmaßstab für Bordwände mit 750 Kilo Traglast darstellt. Vor allem beim Hubwerk und in der Plattform fanden die Heilbronner überflüssige Kilos. Ein- und Ausschalten direkt an der Bühne Ebenfalls auf der IAA vorgestellt wurde die neue "Control Evo"-Bedieneinheit. Dank eloxiertem Aluminium-Gehäuse samt robusteren Bedienhebeln soll sie besonders gut gegen den harten Alltag gewappnet sein und wurde zusätzlich um Funktionen erweitert. Wie beispielsweise "SwitchKey" (Option), mit der sich die Bordwand alternativ zum herkömmlichen Schalter im Fahrerhaus auch direkt an der Bordwand ein- oder ausschalten lässt. Serie ist dagegen ab sofort die Möglichkeit, die Blinkleuchten auf der Plattform per Tastendruck ausschalten zu können, wenn der Transporter beispielsweise an der Rampe be- oder entladen wird. Auch Konkurrent Dautel nahm mit der Lifter DL 750 eine neue Ladebordwand für Transporter zwischen 3,5 und 5,5 Tonnen Gesamtgewicht ins Programm. Sie soll ebenfalls deutlich leichter sein, ohne Einbußen bei Tragkraft und Qualität. Typisch für Dautel ist das Vierzylinder-Hubwerk, mit dem auch die leichten Ladebordwände ausgestattet werden. Bei der DL 750 soll das eine hohe Tragkraft und eine geringe Auffahrtsschräge der Plattform bringen. Für den Einsatz an schwereren Fahrzeugen bis zu einem Gesamtgewicht von 16 Tonnen ist die ebenfalls neue Dautel Fleetlifter DFL 1500 gedacht. Sie bietet 1,5 Tonnen Tragkraft bei einem Lastmittelpunkt von 60 Zentimetern ab Fahrzeugkante und soll nur 300 Kilogramm wiegen. Ermöglicht wird dies laut Hersteller durch den Einsatz einer leichteren Alu-Plattform und einem Hubwerk ohne Tragrohr. Der Vertikallift als Alternative Eine vor allem in Großbritannien bereits beliebte Alternative zur herkömmlichen Ladebordwand stellen Vertikallifte dar, die aktuell vor allem Dhollandia forciert. Dafür hoben die Belgier den DH-VO.07. K1 neu ins Programm, der mit einer Tragkraft von 500 bis 750 Kilo ebenfalls auf Transporter zielt. Die Vorteile des Vertikallifts sieht Dhollandia vor allem in der einfacheren Technik, beim niedrigen Gewicht (ab 150 Kilo), und dass eine Staplerbeladung erfolgen kann, ohne die Plattform befahren zu müssen. Neben den leichten Bordwänden fertigt der Hersteller auch schwere Exemplare, die dann bis zu neun Tonnen Tragkraft bieten. Mit einem angegebenen Eigengewicht von 162 Kilo spielt Sörensens neue 750-kg-Ladebordwand dagegen ebenfalls in der Leichtgewichtsliga. Optimierungen im Hubwerk und neue Zylinder sollen 20 Kilo Gewichtsersparnis gebracht haben. Und das, wie die Hamburger betonen, einhergehend mit verbesserter Sicherheit. Der ebenfalls neu entwickelte Unterfahrschutz der Bordwand erfüllt bereits die erst ab 2021 verbindliche EU-Richtlinie, nachdem der Heckunterfahrschutz künftig einer bis zu 50 Prozent höheren Krafteinwirkung standhalten muss. Eine Namensänderung ergab sich bei MBB-Palfinger zu Palfinger Tail Lifts GmbH. Letzte Neuheit ist die Hubladebühne MBB C 750 LX 3, die man zusammen mit Volkswagen entwickelte, weshalb sich die Zweizylinderbühne mit 750 Kilo Tragkraft besonders schnell und einfach an die Chassis des neuen VW Crafter oder den nahezu baugleichen MAN TGE montieren lassen soll. Zusätzlich will man von der bekannten MBB C 500 VAN bald eine Variante für Kastenwagen nachschieben. Telematik auf dem Vormarsch Ansonsten hat Palfinger neben Standard-Ladebordwänden auch faltbare und unterziehbare Bühnen im Programm. Und für das ganze Programm will der Hersteller nach und nach digitale Applikationen einführen, wofür die Bezeichnung "TaliMatics" ins Leben gerufen wurde. Bereits in den vergangenen Jahren setzte Palfinger Tail Lifts verschiedene digitale Anwendungen um, die auf der MBB Control mit CAN-Bus-Technologie basierten. Und die Nachfrage nach weiteren Fahrer-Assistenz-Systemen, wie der MBB Cabin Control, einer kamerabasierten Fernbedienung der Hubladebühne, nehme nach Unternehmens-Aussage aktuell deutlich zu. Damit werden die unverzichtbaren Lastenheber nicht nur immer leichter, sondern lassen sich auch immer einfacher und sicherer bedienen. Mehr zum Thema im Dossier "Ladebordwände" www.verkehrsrundschau.de/dossiers Anbieter im Überblick Bär Cargolift www.baer-cargolift.deDautel www.dautel.deDhollandia www.dhollandia.deHiab www.hiab.comPalfinger Tail Lifts www.palfinger.comSörensen www.soerensen.de