Unter Piraten

Unter PiratenNicht jede Fälschung kommt aus Asien. Eine VDMA-Umfrage belegt, dass viele Plagiate aus Deutschland stammen. Erst waren es einzelne Kettensägen, dann plötzlich ein ganzer Bus: Stihl und MAN gehören zu den bekanntesten Opfern von Produktfälschern, die sich anschließend medienwirksam dagegen zur Wehr setzten.Doch die Nachahmer sitzen nicht nur in Asien. Gerade im hochtechnologischen Bereich des deutschen Maschinen- und Anlagenbaus droht Kopiergefahr aus dem eigenen Land. Nicht nur an chinesischen Werkbänken (71 Prozent) werden bisweilen Patentrechte außer Kraft gesetzt, sondern auch in Deutschland, wie eine Umfrage des Verbands Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) ans Licht brachte (siehe Grafik unten rechts). "Das ist kein neues Problem, denn Schutzverletzungen fallen auf dem Heimatmarkt natürlich schneller auf als im Ausland", erklärt der Rechtsreferent des VDMA Marc Wiesner. Aber der Schaden ist immens – allein für 2007 schätzt ihn der Verband auf rund 7 Milliarden Euro.68 Prozent der Befragten klagten über Produktpiraterie. Besondern betroffen sind Hersteller von Armaturen, Antriebstechnik oder Werkzeugmaschinen. Bei jedem Fünften summiert sich der Fehlbetrag gemessen am Umsatz auf 5 bis 10 Prozent (siehe Grafik). Am liebsten kopiert werden Maschinen und Komponenten. Designdiebstahl schnellt von 14 Prozent (2006) auf 35 Prozent nach oben. Die in der Studie benannten 37 Länder oder Regionen, aus denen die Nachahmungen stammen, produzieren für 57 genannte Absatzmärkte. Zwei Drittel der Befragten fühlten sich in den vergangenen drei Jahren zunehmend durch Produktpiraten bedroht, aber sie schlagen mittlerweile zurück. So hat Wiesner festgestellt, "dass Unternehmen sowohl rechtliche als auch technische und organisatorische Maßnahmen ergreifen, um sich vor Nachahmern zu schützen". Sie kämpfen also an vielen Fronten gleichzeitig. "Für die Geschädigten reichen die rechtlichen Möglichkeiten meist nicht aus", weiß auch Wiesner. In der Regel werden die Täter nicht mit dem Straf-, sondern mit dem milderen Zivilrecht belangt. Sehr wirkungsvoll sind indes Messerundgänge mit dem Zoll, um gefälschte Ware vor Ort sicherzustellen. Es bleibt also abzuwarten, wie erfolgreich die Rundgänge durch die CeMAT-Messehallen in Hannover ausfallen werden.❙❚■ Rocco SwantuschKampagnen gegen Produktpiraterie: www.vdma.org/original; www.conimit.deUmfrage des VDMA: Produktpiraterie 2008ChecklisteMit spitzem Stift gerechnetSpeditionen, die neben den Transportaufgaben auch Lagerflächen anbieten wollen, hilft oftmals bereits eine gut geplante Kleinlagerlösung.Auch wenn nicht jeder Spediteur als Kontraktlogistiker arbeitet und langfristig Waren lagert, fragen bisweilen auch ihre Kunden nach Lagerplätzen nach. Dann genügt es nicht, in einer Ecke der Halle ein paar Paletten abzustellen, sondern es muss eine professionelle Kleinlagerlösung gefunden werden. Die Art der zu lagernden Ware sowie der zur Verfügung stehende Raum geben die Anforderungen an die Lagerhalle und die Flurförderzeuge (siehe Kasten rechts) vor. Der Einfluss der Flurförderzeuge macht sich vor allem bei der Gangbreite und der Höhe der Regale bemerkbar. Für 1000 Palettenplätze braucht man beispielsweise eine Hallenfläche von 835 Quadratmetern, wenn mit Gegengewichtsstaplern, wie sie etwa in einer Umschlaghalle eingesetzt werden, gearbeitet werden soll. In dem Fall ist die Hubhöhe auf fünf Meter begrenzt, sodass die Regale maximal vier Palettenlagen aufnehmen können. Die Gangbreite ist dabei mit mindestens 3,30 Metern recht breit bemessen.Können dagegen Schmalgangstapler eingesetzt werden, reduziert sich die Halle auf weniger als ein Drittel der Fläche und fasst lediglich 244 Quadratmeter. Diese Reduktion ergibt sich aus den nur noch 1,70 Meter breiten Gängen und der Möglichkeit, zehn Palettenlagen übereinanderstapeln zu können. Allerdings wird dazu eine Hallenhöhe von 15,5 Metern benötigt, die in den seltensten Fällen zur Verfügung steht. Aber auch wenn man die Hallenhöhe wie im ersten Beispiel ansetzt, bringen Schmalgangstapler eine Flächenreduzierung auf immerhin 580 Quadratmeter für dann 1100 Palettenplätze. Kostenlose Software zur überschlägigen Berechnung von notwendigen Flächen und möglichen Palettenplätzen gibt es im Internet beispielsweise auf www.ajbaumann.de/Lcad/downl.html oder www.atlet.com/node/1176. Die Einsatzart bestimmt die TechnikVor der Beschaffung der Flurförderzeuge sollten die Einsatzbedingungen genau festgelegt werden. Der Einstieg in die Lagerhaltung kann beispielsweise über ein Blocklager erfolgen. Dies kann mit Handhubwagen betrieben werden.Dabei ist beim Anfahren des beladenen Hubwagens der größte Kraftaufwand erforderlich. Man benötigt normalerweise eine Kraft von 45 Kilogramm, um einen mit 2,3 Tonnen beladenen Handhubwagen in Bewegung zu setzen. Einige Modelle verfügen über eine Anfahrhilfe, mit der der Kraftaufwand auf ein Drittel reduziert wird. Bei modernen Hubwagen gehört eine Servolenkung zur Grundausstattung, die bei einem Deichseleinschlag von 65 bis 70 Grad einen 90-Grad-Einschlag der Räder bewirkt. Wichtig ist auch eine automatische Geschwindigkeitsdrosselung, die bei Last- und Kurvenfahrten eingreift. Ideal sind generatorische Bremssysteme, die Bremsenergie zurückgewinnen. Je nach Bodenbeschaffenheit sollte ein Niveauausgleich dafür sorgen, dass immer alle Räder Bodenkontakt haben. Dies gilt besonders für Antriebsräder und gebremste Räder.Auch bei Hallen, die lediglich zur längerfristigen Lagerung dienen, reichen für die unterste und erste Regalzeilen Hubwagen aus. Das berühmteste Modell ist die mittlerweile zu Jungheinrich gehörende Marke "Ameise", die als Zwei- oder Zweieinhalbtonner rund 250 Euro kostet. Der meistverkaufte Handhubwagen ist der Linde M20-M30 mit zwei beziehungsweise drei Tonnen Tragkraft.Die Elektro-Niederhubwagen sorgen für Hub und Fahrt auf Knopfdruck. Diese Geräte erreichen im unbeladenen Zustand Geschwindigkeiten von durchschnittlich 12 km/h. Im beladenen Zustand, bei angehobener Gabel und bei Kurvenfahrten drosseln moderne Geräte die Fahrge-schwindigkeit automatisch.Eine Alternative ist auch der Hochhubwagen als preiswerte Vorstufe des Gabelstaplers. Die Stapelhilfe zum Be- und Entladen von LKW erreicht eine Hubhöhe von bis zu fünf Metern.Service und Rabatte im Blick habenAuch bei der Finanzierung der Lagerhilfsmittel sollte der Unternehmer verschiedene Modelle entwickeln. Rentiert sich beispielsweise die Anschaffung eines Schmalgangstaplers, der sogar gebraucht einen hohen vierstelligen Euro-Betrag kostet? Oder sollte man zum Gegengewichtsstapler greifen, der zwar um die 13.000 Euro kostet (siehe Kasten unten), aber auch in Umschlaghallen einsetzbar ist? Beim Einkauf sollte der Spediteur auch einen Blick auf das Service- und Rabatt-Konzept des Händlers werfen. Oftmals ist es kostengünstiger, die gesamte Technik – vom Hubwagen bis zum Stapler – von einem Anbieter zu beziehen.Soll im Lager zusätzlich kommissioniert werden, müssen entsprechende Fahrzeuge vorhanden sein. Das reicht vom einfachen Kommissionierwagen, den der Mitarbeiter vor sich herschiebt, bis zum elekt-rischen Hochhubwagen, mit dem der auf der Plattform stehende Fahrer auch die zweite Regalebene erreicht. Werden Niederhubwagen als Kommissioniergeräte verwendet, kommt es besonders auf eine ergonomische Gestaltung zugunsten des mitlaufenden Packers an. Eine asymmetrisch gestaltete Steuerdeichsel soll beispielsweise verhindern, dass sich der Kommissionierer versehentlich über die Füße fährt. Ebenfalls im Sinne der Ergonomie aber auch der Effizienz ist bei einigen Fahrzeugen die Anordnung des Auftragshalters für die Warenaufträge. Die Papiere befinden sich seitlich am Fahrzeug in unmittelbarer Nähe der Gabel. So hat der Mitarbeiter den Auftrag ständig im Blick. Das spart unnötige Laufwege und verringert die Fehlerquote. Dies freut nicht nur den Kunden. Denn eine gut geplante Kleinlagerlösung bringt dem Auftraggeber wie auch dem Spediteur gleichermaßen Vorteile. ❙❚■ Jens Kohagen, freier Journalisteinfacher Hubwagen bis 2 TonnenHubwagen ab 2 TonnenHochhubwagen bis 1,20 Meter HubhöheHochhubwagen ca. 1,60 Meter HubhöheHochhubwagen ca. 2,50 Meter HubhöheScherenhubwagenelektrische Scherenhubwagenelektrische Hubwagenmit besonderer TechnikGegengewichtsstapler, EinstiegsmodellSchmalgangstapler, gebrauchtSchmalgangstapler, neuOnline-Shops mit Preislisten:Jungheinrich ProfishopOswald Fördertechnik

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