Hannover/Hamburg. TUI-Chef Michael Frenzel will dem Aufsichtsrat am 17. März die Zerlegung des Konzerns vorschlagen. Dies berichtet heute die Tageszeitung „ Die Welt“ unter Berufung auf Unternehmenskreise. „Offen ist eigentlich nur die Art und Weise, wie das geschehen wird“, heißt es laut „Welt“ in TUI-Kreisen. Sollte es dazu kommen, wäre dies eine radikale Kehrtwende in der Unternehmenspolitik. Offen sei nur noch die Art und Weise einer solchen Transaktion. So könne Hapag-Lloyd als eigenes börsennotiertes Unternehmen abgespalten oder direkt verkauft werden. Eine dritte Variante wäre die Fusion mit einer anderen Großreederei zu einem Joint Venture, an dem TUI beteiligt bleibt. Die Reederei Neptune Orient Lines (NOL) hat bereits bekundet weiterhin an einer Übernahme der TUI-Tochter Hapag-Lloyd interessiert zu sein. Die Containerreederei aus Singapur sei bereit, zwischen 6 Milliarden und 7 Milliarden US-Dollar zu bezahlen, heißt es in Branchenkreisen. Erste Gespräche zwischen beiden Seiten über ein Fusionsvorhaben begannen bereits im Januar. Kürzlich hieß es, die Verhandlungen seien Ergebnislos abgebrochen worden. Noch Ende Januar hatte Frenzel seinem Aufsichtsrat vorgeschlagen, die TUI-Holding und die Reederei Hapag-Lloyd zu verschmelzen. Dem widersetzten sich einige Aufsichtsräte und größere Aktionäre wie der Norweger John Fredriksen. Denn dann wäre eine Aufteilung der TUI in die Reise- und die Schifffahrtsaktivitäten vermutlich schwieriger geworden. (sb)
TUI vor der Zerschlagung
Konzernchef Frenzel ist offenbar bereit die Reederei Hapag-Llyod vom Touristikgeschäft zu trennen