München/Istanbul. Nach eigener Mitteilung bereitet sich der Münchner Dienstleistungskonzern TÜV Süd gerade auf die Einführung der Kraftfahrzeughauptuntersuchungen nach deutschem Vorbild in der Türkei vor. Gemeinsam mit dem einheimischen Mischkonzern Dogus und dem Bauunternehmen Akfen habe der TÜV Süd von der Privatisierungsbehörde des türkischen Finanzministeriums den Zuschlag für das international ausgeschriebene Projekt erhalten, das auf 20 Jahre festgelegt sei. Vorbehaltlich der Klärung letzter Detailfragen, die unter anderem die Finanzierung und die Exklusivität des Auftrags betreffen, sollen die Verträge in den nächsten Tagen in Ankara unterzeichnet werden. Das Dreierkonsortium bündelt seine Aktivitäten auf dem Gebiet der periodischen Kraftfahrzeuguntersuchung unter dem Dach der TÜV Turk AG. An dem neuen Unternehmen, das laut TÜV Süd bis Ende des kommenden Jahres landesweit rund 190 Servicezentren und 38 mobile Prüfanlagen errichten und ausrüsten will, ist jeder Partner jeweils zu einem Drittel beteiligt. Die TÜV-Stationen, die neben den Haupt- auch Abgasuntersuchungen anbieten werden, sollen im Wesentlichen von Franchisenehmern betrieben werden. Die Gesamtinvestitionen des Konsortiums in den türkischen TÜV würden sich umgerechnet auf rund 568 Millionen Euro belaufen, so der Müncher Dienstleister. Davon entfielen rund 423 Millionen Euro auf den Erwerb der Konzessionen. „Es ist das größte Projekt in der Geschichte von TÜV Süd“, so Vorstandsvorsitzender Peter Hupfer. Es sei ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur weiteren Internationalisierung des Konzerns. TÜV Süd führt bereits in Österreich, Frankreich und Spanien Haupt- und Abgasuntersuchungen durch. (tbu)
TÜV-Süd will KFZ-Prüfstellennetz in der Türkei aufbauen

Dreierkonsortium gewinnt Ausschreibung, Münchner Dienstleister bereitet sich auf die Einführung der Kraftfahrzeughauptuntersuchungen nach deutschem Vorbild vor