Hamburg/Berlin. Im Streit um die Zukunft der Bahn dringt die Gewerkschaft Transnet weiter auf einen Erhalt des ungeteilten Konzerns mitsamt dem Schienennetz. Einer bundeseigenen Gesellschaft das Eigentum am Netz zu übertragen, sei eine „Mogelpackung“, sagte Transnet-Chef Norbert Hansen heute bei einer Kundgebung vor rund 2000 Beschäftigten in Hamburg. „Wenn dem Bund die Infrastruktur gehört, würde der Druck steigen, die anderen Teile des Konzerns einzeln zu veräußern.“ Beim Kampf gegen eine „Zerschlagung“ der Bahn seien auch Streiks nicht ausgeschlossen, bekräftigte Hansen. Die Bundesregierung will im Herbst entscheiden, in welcher Form das letzte große Staatsunternehmen privatisiert werden soll. Verbände und Teile der Politik verlangen vor dem geplanten Börsengang eine Trennung des Netzes, um mehr Wettbewerb auf der Schiene zu erreichen. Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) hat einer völligen Trennung eine Absage erteilt. In der Debatte geht es derzeit darum, inwieweit der Konzern das Netz behalten darf. Diskutiert wird dabei auch ein „Eigentumsmodell“, bei dem der Bund Eigentümer des Netzes bleibt, dieses aber weiter von der Bahn bewirtschaftet wird. (dpa/tz)
Transnet warnt vor „Mogelpackung“ bei Zukunft des Gleisnetzes
Transnet-Chef Hansen: Beim Kampf gegen eine Zerschlagung der Bahn sind Streiks nicht ausgeschlossen