Berlin/Düsseldorf. Das "Handelsblatt" berichtete dies am Freitag in der Online-Ausgabe unter Berufung auf einen ihm vorliegenden vierseitigen Brief Bakkers an Bundeskanzlerin Angela Merkel. Das Bundeskanzleramt bestätigte auf Anfrage den Eingang eines Schreibens des TNT-Chefs und äußerte sich nicht zum Inhalt. Das "Handelsblatt" schrieb weiter, der Chef des niederländischen Logistikkonzerns kritisiert in seinem Schreiben, in Deutschland würden Wettbewerbsbarrieren die positiven Effekte der Liberalisierung des Postmarktes zunichte machen. Zehntausende Arbeitsplätze bei neuen Postdienstleistern wie TNT, PIN und anderen Unternehmen seien gefährdet. Wenn es bei der Umsatzsteuerbefreiung und außerdem bei dem von der Gewerkschaft ver.di und dem Arbeitgeberverband Postdienste vereinbarten Mindestlohn bleibe, "wird TNT die Fortsetzung des Engagements auf dem deutschen Postmarkt ernsthaft überdenken müssen", schreibe Bakker. Ein kompletter Rückzug aus dem deutschen Postmarkt sei nicht ausgeschlossen. Bakker bekenne sich zwar zu einem Mindestlohn. Zugleich warne er aber, der von ver.di und dem Arbeitgeberverband Postdienste vereinbarte Mindestlohn von 9,80 Euro im Westen und 9 Euro im Osten für Briefzusteller sei erheblich zu hoch.
TNT droht mit Rückzug vom deutschen Markt
Laut Zeitungsberichten zieht TNT-Chef Peter Bakker einen Rückzug vom deutschen Postmarkt in Erwägung, falls ein "zu hoher" Mindestlohn eingeführt wird und die Deutsche Post auch in Zukunft von der Umsatzsteuer befreit bleibt.