Mit einem Appell an die Hamburger Hafenwirtschaft und an die Politiker der Elb-Metropole, endlich aktiv an der Verwirklichung des Tiefwasserhafens in Wilhelmshaven mitzuwirken und weiteres Taktieren aufzugeben, hat sich Thomas Eckelmann, Geschäftsführer der Hamburger Eurokai-Gruppe, an die Öffentlichkeit gewandt. "Die Entscheidung für Wilhelmshaven ist ein Schutz für den Hamburger Hafen", betonte Eckelmann, der über die Containersparte von Eurokai an der Hamburg-Bremer Hafenfirma Eurogate beteiligt ist und zudem im Mittelmeerraum starke Interessen verfolgt. Als "größten Flop" bezeichnete der für sein unkonventionelles Auftreten bekannte Eckelmann den Vorschlag von maßgeblichen Kreisen aus Hamburg, in Cuxhaven einen Tiefwasserhafen zu errichten. Konsequenz: Großcontainerfrachter würden ihr Umschlaggeschäft über den Elbmündungshafen abwickeln und Hamburg über ein intensives Binnenschiffsnetzwerk abdichten. Eckelmann: "Ein Binnenschiffsverkehr von Wilhelmshaven etwa nach Hamburg oder Bremerhaven ist nicht möglich." Eckelmann verglich die das gegenwärtige Verhalten Hamburgs mit der Position Mitte der 60er-Jahre, als der Container Einzug in das Seefrachtgeschäft hielt. Während die Bremer Hafenwirtschaft seine Vorzüge sofort erkannte und zügig den Bau von Spezial-Umschlageinrichtungen in Bremerhaven auf den Weg brachte, hielt Hamburg am konventionellen Stückgutverkehr "und an der Sackkarre fest". Folge: Hamburg musste mühsam das an Bremen verlorene Terrain zurückgewinnen. Ein solcher Fehler dürfe sich nicht wiederholen. Außer Zweifel steht für Eckelmann, dass es die Großcontainerschiffe mit 12 - 14.000 TEU geben wird, wenn nicht 2010, dann eben einige Jahre später. Diese Schiffe könnten dann auch die erneut vertiefte Weser und Elbe nicht mehr befahren und benötigten einen Tiefwasserhafen. Eckelmann verwies darauf, dass ein Hafenbau als ein extremes Langfristprojekt zu sehen sei, bei dem in Generationen-Dimensionen zu denken und zu handeln sei. (vr/eha)
Tiefwasserhafen: Hamburg darf "Sackkarren-Fehler" nicht wiederholen
Hafenbau sei Langfristobjekt mit Generationen-Dimensionen