Brüssel/Belgien. Die sechs Koordinatoren für das Transeuropäische Verkehrsnetz (TEN) haben EU-Verkehrskommissar Jacques Barrot ihren zweiten Jahresbericht übergeben. Darin werden als „Rückgrat" der dreißig TEN-Prioritäten die Bahntrassen „Berlin-Palermo" (Projekt 1) und „Paris-Bratislava" (Projekt 17) bezeichnet. Die dafür zuständigen ehemaligen EU-Kommissare Karel van Miert und Péter Balázs bilanzieren „große Fortschritte“ und kündigen ab 2007 die Inbetriebnahme neuer Abschnitte an. In seiner Analyse der Nord-Süd-Bahnachse von Berlin über München, Innsbruck, Verona/Milano, Bologna, Neapel und Messina nach Palermo widmet sich van Miert den Problemzonen in Süddeutschland. Er dringt auf eine schnelle Beseitigung der Güterzugengpässe bei München, um den Nordzulauf der Brennerstrecke nicht zu gefährden. Nötig seien auch „verlässliche Planungen“ für den deutsch-österreichischen Grenzübergang Rosenheim-Kufstein als „von entscheidender Bedeutung“ für den künftigen Brenner-Basistunnel. Laut van Miert kann die Ausbaustrecke Augsburg-München bis zum Jahr 2010 „weitestgehend“ fertig sein. Die längste und schwierigste Trasse zwischen München und Salzburg will er nicht in Teilschritten, sondern als Einheit realisiert wissen. (dw)
TEN-Koordinatoren präsentierten Jahresberichte
Ex-EU-Kommissar van Miert fordert Lösung für Engpässe beim Nordzulauf der Brennerstrecke