Berlin. Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) hat vor einem drohenden Bahnstreik gewarnt und die Tarifpartner aufgefordert, unverzüglich in weitere Verhandlungen zu treten. „Ich mahne, eine Lösung zu finden, die einen guten Kompromiss für die Tarifpartner darstellt, und gleichermaßen das Interesse der Kunden und Reisenden zu beachten“, sagte Tiefensee heute in Berlin. Das schließe auch die Interessen des Güterverkehrs ein. Er achte die Tarifautonomie, bei der „Konflikte ausgetragen werden müssen“. Ein Streik sei aber abzuwenden, sagte er zur Frage, ob sich die Bahnkunden schon mal nach anderen Verkehrsmitteln umschauen sollten. „Das Bedauernswerte ist, dass sich die Tarifparteien jeweils an anderen Ufern befinden. Der Strom ist sehr breit und zur Zeit scheinbar unüberbrückbar.“ Die Verhandlungen zwischen der Lokführergewerkschaft GDL und der Bahn waren am Donnerstag ohne Ergebnis abgebrochen worden. Die GDL will nun die Urabstimmung einleiten. Damit könnte die Deutsche Bahn ab August vor dem ersten unbefristeten Streik seit 15 Jahren stehen. (dpa/sb)
Tarifkonflikt: Tiefensee sieht Chance auf Einigung
Bundesverkehrsminister fordert Bahn-Tarifpartner zur Rücksicht auf Bahnkunden auf