Berlin. Mit einem Stellenabbau und Preiserhöhungen will die Deutsche Bahn auf die Tarifeinigung mit der Lokführergewerkschaft GDL reagieren. Auch der Pakt zur Beschäftigungssicherung sei mit dem Tarifabschluss „so nicht mehr existent“, kündigte Bahnchef Hartmut Mehdorn am Montagabend vor Journalisten an. Die Vereinbarung schließt betriebsbedingte Kündigungen aus. Zudem müsse die Deutsche Bahn nun Arbeit in Billiglohngebiete verlagern, um Geld zu sparen, sagte Mehdorn. Der Konzern und die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer hatten sich am Wochenende auf Lohnerhöhungen von elf Prozent geeinigt. Die Deutsche Bahn habe für den Abschluss einen hohen Preis gezahlt. Mehdorn sprach von drohenden "zusätzlichen Belastungen in Milliardenhöhe über den Planungszeitraum der nächsten fünf Jahre" aus der gesamten Tarifrunde, die aufzufangen seien. „Es ist eine Niederlage nicht nur für die Bahn, sondern auch für den Standort Deutschland“. Trotz der Einigung zwischen der Bahn und der GDL gibt es weiter Unstimmigkeiten darüber, ob sich GDL sowie die übrigen Gewerkschaften Transnet und GDBA bei künftigen Tarifforderungen auf eine gemeinsame Position verständigen müssen. GDL-Chef Manfred Schell lehnte dies ab, DB-Vorstandsmitglied Margret Suckale räumte ein, dass darüber noch ein Dissens bestehe. Eine positive Bilanz zog Mehdorn auf der wirtschaftlichen Seite. Das Jahr 2007 sei in allen Sparten sehr gut gelaufen. „Im Güterverkehr haben wir noch nie so viele Tonnen gezogen wie 2007“. (jök)
Tarifkompromiss: DB kündigt Preiserhöhungen und Stellenabbau an
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Deutsche-Bahn-Chef Mehdorn will Arbeitsplätze ins Ausland verlagern: Bahn-Gewerkschaften haben sich noch nicht auf gemeinsame Position verständigt