Stuttgart. Im Konflikt um das Bahnprojekt Stuttgart 21 wird nun mit Spannung erwartet, ob der neue Schlichter Heiner Geißler den verfahrenen Streit entschärfen kann. Ministerpräsident Stefan Mappus (CDU) hatte den 80-Jährigen ehemaligen CDU-Generalsekretär am Mittwoch als Vermittler vorgeschlagen. Ob es tatsächlich zur Vermittlung kommt, ist aber fraglich: Geißler forderte in der „Süddeutschen Zeitung", die Gespräche müssten ohne Vorbedingungen geführt werden. Die Stuttgart-21-Gegner machen aber einen Baustopp zur Bedingung für Gespräche.
„Es gibt eine objektive Not in Stuttgart, es gibt eine hochangespannte Situation, die unbedingt entschärft und beruhigt werden muss", sagte Geißler. „Ich will das ernsthaft, gründlich und substanziell tun." Der erfahrene Tarifschlichter fügte hinzu: „Wenn ich sehen würde, dass ich das nur pro forma machen soll, würde ich sofort wieder aufhören."
Stuttgart 21 sieht den Umbau des Stuttgarter Kopfbahnhofs in eine unterirdische Durchgangsstation und deren Anbindung an die geplante ICE-Neubaustrecke nach Ulm vor. Das Projekt soll laut Bahn 4,1 Milliarden Euro kosten. Hinzu kommt die neue Bahnstrecke nach Ulm, die mit 2,9 Milliarden Euro zu Buche schlagen soll. Kritiker rechnen mit erheblich höheren Kosten. (dpa)