Freiburg. Nach dem Durchbruch für das milliardenschwere Bahnprojekt Stuttgart 21 will die Landesregierung auch den viergleisigen Ausbau der Bahnstrecke Karlsruhe-Basel vorantreiben. „Das grüne Signal für Stuttgart 21 bedeutet nicht, dass der Ausbau der Rheintalbahnstrecke aufs Abstellgleis geschoben wird“, sagte Staatsminister Willi Stächele (CDU) in Freiburg. Die Erweiterung der Rheintalbahnstrecke von zwei auf vier Gleise habe für die CDU/FDP- Landesregierung weiter Priorität. Nach dem Beschluss für Stuttgart 21 hatte unter anderem der Freiburger Oberbürgermeister Dieter Salomon (Grüne) gefordert, dass sich das Land ebenso für den viergleisigen Ausbau der Rheintalbahn engagiert. „Aus Stuttgart 21 wird erst dann Baden-Württemberg 21, wenn auch die Rheintalbahn in gleicher Weise unterstützt wird“, sagte Salomon. „Um das Großprojekt zu verwirklichen, muss der Bund für eine ausreichende und zügige Finanzierung sorgen“ sagte Stächele. Das geplante dritte und vierte Gleis der Rheintalbahn müsse bis zum Jahr 2016 fertig gestellt werden. Damit werde der Anschluss an das erweiterte Schweizer Schienennetz garantiert. Der Hintergrund: Deutschland hat sich im Staatsvertrag von Lugano 1996 verpflichtet, die Bahnstrecke Karlsruhe-Basel von zwei auf vier Gleise auszubauen. Die Kosten des Vorhabens werden auf 4,3 Milliarden Euro geschätzt. Davon hat der Bund bisher lediglich 3,3 Milliarden Euro eingeplant. Die erweiterte Bahntrasse Karlsruhe-Basel muss fertig sein, bevor in der Schweiz der Gotthardt-Basis-Tunnel eröffnet wird. Dies ist für das Jahr 2017 geplant. Der Ausbau der Rheintalbahnstrecke ist jedoch umstritten. Das Regierungspräsidium Freiburg rechnet mit deutlich mehr als 20.000 Einwendungen gegen das Projekt. Entlang der Strecke haben sich mehrere Bürgerinitiativen gebildet. Sie befürchten von der geplanten Trasse mehr Lärm, vor allem durch Güterzüge. (dpa/tr)
Stuttgart 21 soll nicht auf Kosten der Rheintalbahn gehen
Das Großprojekt Stuttgart 21 soll keine Nachteile für die Rheintalbahn bringen