Nach der vor wenigen Tagen erfolgten Genehmigung durch ihren Aufsichtsrat wird die Österreichische Bundesbahn (ÖBB) den Bereich Güterverkehr neu strukturieren. Die Logistiktochter Speditions AG, die Industriewaggon AG sowie der Lok-Pool werden – aus dem traditionellen Frachtbereich ausgegliedert – auf dem europäischen Markt agieren. Während die Speditions AG bereits seit dem Vorjahr operativ tätig ist, erfolgte jetzt die Gründung der Industriewaggon AG, die mit 45 Millionen Mark Eigenkapital ausgestattet wurde. Sie wird in der ersten Phase 7000 Güterwaggons disponieren. Schon bald will das Unternehmen den Bestand gemeinsam mit Partnern auf 20.000 Waggons erhöhen und damit zu den größten europäischen Waggonvermietern gehören. Die Gründung eines Lok-Pools soll der ÖBB-Aufsichtsrat bei seiner nächsten Sitzung genehmigen. ÖBB-Güterchef Anton Hoser wünscht sich für die Zukunft eine vollständige Privatisierung des Bahngüterverkehrs. Im ersten Halbjahr 2001 will Verkehrsministerin Monika Forstinger außerdem darüber entscheiden, in welcher Form Infrastruktur und Betrieb getrennt werden. (vr/rv)
Strukturänderung für ÖBB-Güterverkehr
ÖBB-Güterchef will Schienengüterverkehrs vollständig privatisieren