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Streit um Ost-Ampelmann beendet

22.11.2006 12:20 Uhr
Sieger im Prozess um die Rechte am Ost-Ampelmann: Designer Markus Heckhausen. (Foto: ddp)
© Foto: ddp

Sächsisches Oberlandesgericht in Dresden spricht Berliner Designer einen Großteil der Markenrechte an der Kultfigur zu / Mit Bildergalerie

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Dresden. Der lange Streit um den Ost-Ampelmann ist nach weit mehr als zwei Jahren beendet. Das Sächsische Oberlandesgericht in Dresden hat jetzt ein Urteil des Landgerichts Leipzig vom vergangenen Juni bestätigt. Damit gehört dem Berliner Designer Markus Heckhausen ein Großteil der Markenrechte an der beliebten Kultfigur. Der Sächsische Ingenieur Joachim Roßberg, zu DDR-Zeiten alleiniger Hersteller von Verkehrsampeln, verlor damit endgültig gegen die Konkurrenz aus dem Westen. Das Gericht ließ keine Revision gegen das Urteil zu. Zudem muss der Sachse mit Ärger rechnen: Das Gericht sah Anhaltspunkte für einen Prozessbetrug und will die Akten der Staatsanwaltschaft vorlegen. "Es besteht der Verdacht einer Straftat", sagte der Vorsitzende Richter des 14. Zivilsenats, Helmut Kaiser. Während der mündlichen Verhandlung hatte er Roßberg mehrfach ins Gewissen geredet und die Aussichtslosigkeit der Klage dargestellt - allerdings ohne Erfolg. Trotz höherer Kosten für ihn selbst beharrte Roßberg auf ein Urteil und zog die Berufungsklage nicht zurück. Ferner berief sich der Sachse in dem Verfahren plötzlich darauf, dass sein Sohn die Rechte an der Marke besitze und er der falsche Prozessgegner sei. Die Richter stuften dieses Argument angesichts des rund zwei Jahre andauernden Verfahrens als unglaubwürdig ein. Zu den Ungereimtheiten gehörte unter anderem, dass der Sohn als Neunjähriger die Rechte übertragen bekommen und bereits als Zwölfjähriger ein Unternehmen geleitet haben soll. Designer Heckhausen begrüßte das Urteil. "Ich hoffe, Herr Roßberg akzeptiert nun endlich den Richterspruch und reitet sich nicht mit immer neuen Trick noch tiefer rein", sagte er. Der gebürtige Westdeutsche hatte Mitte der 90er Jahre sein Herz für den Ost-Ampelmann entdeckt. Sein Geschäft mit ihm als Souvenir- und Designartikel begann mit Lampen aus entsorgten Verkehrssignalen. Inzwischen reicht die Produktpalette von Schlüsselanhängern über Badeschlappen und T-Shirts bis hin zu Fußbällen. Basis ist ein Vertrag über die Nutzungsrechte mit Karl Peglau, dem Erfinder des Ampelmanns. Markus Heckhausen verfügt nun offiziell über einen Großteil der Markenrechte an der Kultfigur. Joachim Roßberg darf das Ampelmännchen nur noch als Eitkettenaufdruck für alkoholische Getränke - zum Beispiel für seinen Ampelmannlikör - verwenden. (dpa/stb) Fotos vom Ost-Ampelmann finden Sie unten auf dieser Seite in unserer Bildergalerie!


Kultfigur Ost-Ampelmann

Kultfigur Ost-Ampelmann Bildergalerie

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