Interview: "Spürbare Verbesserung zum Jahresende"

Finden Sie genügend Lokführer oder fahren bei DB Cargo Züge nicht, weil Lokführer fehlen? Wir finden nur wenige fertige Lokführer auf dem Markt, die wir sofort einsetzen können. Wir haben eine Recruitingoffensive im Bereich des betrieblichen Personals gestartet: Insgesamt suchen wir bei DB Cargo 1250 Lokführer, Rangierer, Triebfahrzeugführer und Wagenmeister. Bislang haben wir 1000 Personen neu eingestellt. Davon befindet sich derzeit noch ein großer Teil in der Ausbildung. Für die fehlenden heißt das, dass wir zum Jahresende eine spürbare Verbesserung erleben werden und Engpässe beseitigen können. Wie sieht es mit dem rollenden Material aus? Wir haben vergangenes Jahr 60 neue Mehrsystemlokomotiven bestellt, über 50 sind bereits unterwegs. Und wir haben in 4000 neue und umgebaute Waggons investiert, darunter auch Taschenwagen für den KV. Immer wieder wird die Pünktlichkeit kritisiert. Wird sich diese jetzt spürbar bessern? Keine Frage, die Bahnen müssen pünktlicher werden. Das gilt auch für DB Cargo. Aber hier spielen viele externe Faktoren eine Rolle wie zum Beispiel zunehmende Wettereinflüsse. Hinzu kommt eine enorme Bautätigkeit, die uns immer zurückwirft, die aber notwendig ist. Ein anderes Beispiel ist der Brenner: Wenn wir hier bei jedem zweiten oder dritten Zug wegen aufwändiger Grenzkontrollen warten müssen, ist damit ein reibungslos funktionierender Umlauf einfach nicht möglich. Lokomotion, die Bahntochter von Kombiverkehr, ist pünktlicher unterwegs im Italienverkehr. Das ist kein fairer Vergleich. Man kann nicht die Pünktlichkeit von Lokomotion, die im Transit auf festen Linien von A nach B unterwegs ist, vergleichen mit der Pünktlichkeit eines Netzwerkanbieters, wie es DB Cargo ist.