Speditionssoftware

SpeditionssoftwareDurchblick mit Zahlen und SoftwareUnternehmensführung ohne Kennzahlen war gestern.Welche Werte für Unternehmer wirklich wichtig sind und wie Speditionssoftware hilft, mit diesen Größen zu arbeiten.Gewinn, Absatz, Kosten, Cashflow – die Standardkennzahlen, die Unternehmer von ihrem Steuerberater bekommen, sind sinnvoll, aber nicht ausreichend. „Das ist die Pflicht, aber wenig kreativ und verschenkt erhebliche Potenziale“, sagt Professor Andreas Otto von der Universität Regensburg auf der VerkehrsRundschau Fachkonferenz „Speditionssoftware – mehr Transparenz durch Kennzahlen“. Der Wissenschaftler mahnt aber auch, dass es nicht reicht, Kennzahlen nur zu erheben. „Kennzahlen müssen beim Entscheiden helfen und dazu genutzt werden“, sagt Otto. „Mach Profit“ statt „Mach die Halle leer“Unternehmen benötigen drei Teilsysteme: die Standardkennzahlen, die „den Spielstand anzeigen“, Kennzahlen, die das Verhalten von Mitarbeitern ändern, und Kennzahlen, die helfen, Strategien in die Tat umzusetzen. Gemessen werden sollten: die Fixkostenintensität, sie steht für Risiko, Kundenzufriedenheit, Deckungsbeiträge von Aufträgen, Kunden und Produkten, Fahrzeugnutzung, Strategieumsetzung und CO2-Emmissionen. Im besten Fall ist das Kennzahlensystem so transparent, dass jeder Mitarbeiter am Ende des Tages sehen kann, ob er Gewinn gemacht hat. Dazu ist ein Umdenken im Unternehmen nötig. Die Anweisung an den Lagerleiter heißt nicht mehr: „mach die Halle leer“, sondern „mach Profit“. Sonst ist die Halle am Abend leer – koste es, was es wolle. Die Stellhebel des Lagerleiters müssen dazu mit realen Kosten und Erträgen hinterlegt werden – oder, wenn diese nicht vorhanden sind, mit kalkulatorischen Verrechnungsgrößen. Wer sein Unternehmen mit Kennzahlen führen will, muss diese für jeden einsehbar und öffentlich machen. „Ein Outing zum Beispiel durch aushängen ist zwingend“, sagt Otto, denn das provoziere Vorschläge von den Mitarbeitern. Soll die Speditionssoftware bei all dem helfen, sind folgende kennzahlenfreund-lichen Eigenschaften wichtig: tägliche Bewertung der Sendungen,konfigurierbare Verteilung von Kosten auf Sendungen,Dokumentation aller benötigten Ressourcen/Volumina,Dokumentation von Raum-, Mengen- und Zeitdaten,dauerhafte und detaillierte Dokumentation aller Erlöskomponenten,Existenz eines Klammer-Belegs für komplexe Aufträge und eineSchnittstelle zu einem Datawarehouse.Nicht nur in Sachen Funktion, auch in puncto Technologie tut sich etwas bei Logistiksoftware. Laut Professor Ulrich Müller-Steinfahrt von der Hochschule Würzburg-Steinfurt sollten sich Unternehmer mit den Themen Cloud Computing und SOA (Service Oriented Architecture) beschäftigen. Bei Ersterem wird die Software nicht mehr auf dem firmeneigenen Server im Keller installiert, sondern über das Internet von einem Dienstleister zur Nutzung bereitgehalten. Bei kleinen und mittelständischen Logistikdienstleistern ist aber noch eine deutliche Skepsis gegenüber der Auslagerung der IT in eine abstrakte Wolke zu spüren. „Die Kritiker bemängeln die fehlende Geschwindigkeit, Sicherheitsrisiken und die Abhängigkeit von einem Dienstleister“, räumt Müller-Steinfahrt ein. Vorsicht vor AlleskönnernÜber SOA kann eine Gesamtlösung aus einzelnen Softwarebausteinen zusammengestellt werden. Es handelt sich dabei, laut dem Professor, um lose gekoppelte Services, die plattformunabhängig miteinander kommunizieren. Auch SaaS-Lösungen für Standardpakete würden sich durchsetzen, sofern sie mit entsprechenden Sicherheitskonzepten gekoppelt sind. SaaS steht für Software as a Service und gilt als Teilbereich des Cloud Computings. Dabei nutzt der Anwender über das Internet mit seinem PC verschiedene Softwarebausteine. „Viele Anbieter modernisieren derzeit ihre Lösungen oder haben dies bereits hinter sich“, beobachtet Müller-Steinfahrt. Insgesamt zeichneten sich dabei zwei Pole ab. Speditionssoftware, gerne mit TMS für Transport Management System abgekürzt, entweder als Einzelpaket oder als Integrationslösung, vergleichbar einer betriebswirtschaftlichen Standardlösung. Aktuelle Handlungsfelder seien derzeit das Look-and-Feel mit einfacher Menü- oder einer Bildführung, mobile Anwendungen, sogenannte Apps, und die Internationalisierung bei verkehrsträgerübergreifenden Paketen. „Alleskönner-Systeme“ sieht Holger Grieb von der Unternehmensberatung KSI-Consult kritisch. „Ich glaube nicht an solche Systeme.“ Vielmehr befürwortet er die Integration in bestehende Systeme. Viele Softwareeinführungen hätten eine „derart hohe Kritikalität, dass sie existenzgefährdend für die Organisation sind“.Teurer als eine ZugmaschineDaher rät der Berater davon ab, eine neue Speditionssoftware mal so nebenbei einzuführen. Mit allen Kosten liege man deutlich über dem Anschaffungspreis einer Zugmaschine. Entsprechende Sorgfalt sei bei der Systemauswahl nötig. Basis der Ausschreibung ist das Lastenheft. Die Anbieter sollten verpflichtet werden, sich zu jedem Punkt des Lastenheftes zu positionieren. Darüber hinaus erscheint es sinnvoll, Eckdaten des Anbieters, Wartungs- und Supportkosten sowie Entwicklungsstrategien abzufragen.Die Struktur des Lastenheftes ermöglicht die im Vordergrund stehende Bewertung der Leistungsfähigkeit des Produktes und deren Vergleich zu den übrigen Anbietern. „Erst nachrangig wird zu bewerten sein, was diese Leistung kosten soll und ob dies angemessen scheint“, sagt Experte Grieb.Neben der Zusammenführung aller Zusagen aus Angebot und Präsentation, neben den Wartungsverträgen und Lizenzbedingungen, den Zahlungskonditionen und Vertragserfüllungsabsicherungen sind auch die Preise, der Umgang mit Abweichungen, die Regelungen zur Übernahme der Altdaten und die Konventionalstrafen bei Nichterfüllung zu diskutieren und abzustimmen. Nur so stimmt am Ende die vom Steuerberater ermittelte Gewinn-Kennzahl, da das IT-Projekt nicht kostenseitig aus dem Rahmen gefallen ist. ❙❚■ Serge VoigtGroßes Interesse an den Einsatzmöglichkeiten von Speditionssoftware SpeditionssoftwareSpeditionssoftware: Mehr Transparenzmit Kennzahlen Ohne Kennzahlen lässt sich kein modernes Unternehmen führen. Ein mögliches Werkzeug, solche Steuergrößen zu erhalten, ist neben dem Controller die Speditionssoftware. Mit der Workshop-Veranstaltung „Speditionssoftware: Mehr Transparenz mit Kennzahlen“ hat die VerkehrsRundschau Anwender, Anbieter und an Speditionssoftware Interessierte zusammengebracht. Das Besondere: Zusätzlich zu den Fachvorträgen ausgewiesener Experten hatten die Teilnehmer in mehreren parallelen Workshops in Köln die Gelegenheit, eine Reihe von marktführenden Softwarelösungen hautnah zu erleben. Referenzkunden berichteten darüber, wie sich der Einsatz der vorgestellten Lösungen in ihrem Unternehmen gestaltet, was er gekostet und was er gebracht hat. Gelegenheit für ausführliche Gespräche mit den Anbietern bot außerdem die begleitende Fachausstellung. svDie Veranstaltung

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