Köln. Für die großen Verlader ist der zugelassene Wirtschaftsbeteiligte ein wichtiges Thema, welches von den Spediteuren noch zu wenig wahrgenommen wird. Zu diesem Ergebnis kam eine Diskussionsrunde auf dem Unternehmertag des Deutschen Speditions- und Logistikverbandes (DSLV). Trotzdem rechnet das für Zollfragen zuständige Finanzministerium zum Start der englisch Authorised Economic Operator (AEO) bezeichneten Bewilligung „mit dem Schlimmsten“, sagte Annegret Rohloff vom Bundesfinanzministerium. Die Zollverwaltung stehe vor einer großen Herausforderung. Rohloff bestätigte Schätzungen ihres Ministeriums, dass in Deutschland 40.000 potenzielle Interessenten sieht. „Für Anfang Januar erwarten wir Tausende Antragsteller“, so die zuständige Ministeriumsmitarbeiterin „Von Seiten der Kunden werden wir gezwungen AEO-Status zu erlangen“, brachte Vinzenz Hingerl, Zollbeauftragter des Logistikdienstleisters Dachser die Situation auf dem Punkt. Die AEO-Bewilligung sei bereits jetzt Voraussetzung bei Ausschreibungen, obwohl der Status noch gar nicht vergeben werde. Hingerl kritisierte bürokratische Formalitäten zur Erlangung der Bewilligung durch deutsche Zollbehörden. Die Notwendigkeit hochsensible Sicherheitsdaten an die Zollbehörden weiterzuleiten hielt Hingerl für problematisch. Aus Verladersicht bestätigte Gerhard Basler, Leitung Export Control and Custom bei Siemens: „Der zugelassene Wirtschaftsbeteiligte ist für uns ein großes Thema“. Siemens werde im Januar den AEO-Antrag einreichen. Von den Logistikdienstleistern erwarte er in den nächsten Monaten ebenfalls diesen Schritt. „Wenn wir erkennen, dass unsere Geschäftspartner nicht willens oder in der Lage sind die AEO-Vorgaben zu erfüllen, werden wir Konsequenzen ziehen“, betonte Basler. (sb)
Speditionen müssen sich auf AEO vorbereiten
Großverlader üben Druck auf Logistikdienstleister aus: Bewilligung als zugelassener Wirtschaftsbeteiligter Voraussetzung für Teilnahme an Ausschreibungen