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Spedition Löblein kostet der GDL-Streik 250.000 Euro

20.11.2014 10:45 Uhr
Spedition Löblein kostet der GDL-Streik 250.000 Euro
Paneuropa Rösch hat durch den Streik unter anderem Kunden aus der Lebensmittelbranche verloren
© Foto: Arndt

Auch die Spedition Paneuropa-Rösch ist stark betroffen und beklagt den Verlust von vier Kunden.

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München. Der Streik der Gewerkschaft der Lokführer (GDL) Anfang November hat bei einigen Speditionen gravierende Folgen gehabt – vor allem bei Unternehmen, die stark im Kombinierten Verkehr (KV) tätig sind. Stark getroffen hat es die Löblein Transport GmbH in Schillingsfürst und die Spedition Paneuropa Rösch in Vechta.

„Fünf Tage lang ist die Strecke Nürnberg–Verona nicht bedient worden“, empört sich Werner Löblein, Inhaber der Löblein Transport GmbH gegenüber der VerkehrsRundschau. „Fünf Tage – obwohl die Gewerkschaft nur drei Tage gestreikt hat.“ Allein auf dieser Route bringt das Unternehmen täglich acht bis zwölf Container auf den Zug. Europaweit hält Löblein aber an 21 weiteren Terminals eigenes Spezialequipment für Vor- und Nachläufe vor. Insgesamt waren 120 Container durch den Lokführer-Streik blockiert. Diese Container konnte er nicht auf den Weg bringen, weshalb seine Fahrer an den Terminals (allein in Italien sind es 50 Fahrer) beschäftigungslos waren. Den Umsatzverlust bezifferte er gegenüber der VerkehrsRundschau auf 250.000 Euro.

Verlagerung von Sendungen auf die Straße nicht ausgeschlossen

Bei den Kunden hat man laut Löblein zwar Verständnis gezeigt für die Nicht-Lieferung. Aber gerade wenn es auf den kürzeren Strecken wie Nürnberg–Verona nicht läuft, verursacht ihm das besondere Kopfschmerzen: Hier ist die Konkurrenz durch den LKW nämlich besonders hart, weil auf diesen Entfernungen der LKW in einer Tagesschicht fahren kann und damit die Bahn in unmittelbarem Wettbewerb steht. „Wenn die Kunden merken, dass es hier auf der Schiene nicht klappt, dann sagen sie: ‚Kein Problem, gebe ich die Sendung dem LKW.‘“

Auch die Spedition Paneuropa-Rösch hat der Lokführer-Streik hart getroffen. „Wir haben vier Kunden verloren“, berichtet Carsten Hemme, Geschäftsführer von Paneuropa-Rösch, gegenüber der VerkehrsRundschau. Weil das Vechtaer Unternehmen mit seinen 50 ziehenden Einheiten kein adäquates Angebot auf der Straße machen konnte, suchen diese Verlader jetzt nach Alternativen auf dem freien Markt. Hemme deutet an, dass diese vier Kunden, die unter anderem aus der Lebensmittelbranche kommen, bereits in der Vergangenheit mit Verspätungen zu kämpfen hatten.

Löblein und Paneuropa-Rösch zählen zu den Top-Kunden von Kombiverkehr

Löblein und Paneuropa-Rösch zählen zu den zehn größten Kunden von Kombiverkehr. Da Kombiverkehr zu 50 Prozent der Deutschen Bahn gehört, werden die Züge überwiegend von der Deutschen Bahn (DB) gefahren und war das Unternehmen besonders vom Streik betroffen. Sowohl Löblein wie auch Hemme sitzen zudem in dem neunköpfigen Verwaltungsrat von Kombiverkehr, dem Führungsgremium des Operateurs. Dem Verwaltungsrat gehören auch zwei DB-Vertreter an.

Einen ausführlichen Bericht zu den Folgen des Lokführer-Streiks im Güterverkehr können Sie in der VR 47/2014 lesen, die morgen, am 21. November, erscheint (E-Paper schon heute ab 16 Uhr unter www.verkehrsrundschau.de/epaper). (bot/cd)

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KOMMENTARE


spedi 01

21.11.2014 - 11:34 Uhr

Mein Gott, dann nimmt man seine Kombizugmaschine und fährt von Italien mal drei Tage über die Strasse. Wo ist das Problem? Es gab genug freien Laderaum ab Deutschland nach Italien während der Streikphase.Vier Kunden verloren wegen ein paar Tagen Streik? Da war doch schon vorher einiges im Argen.


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