Bonn. Der Gesamtvorstand des Deutschen Speditions- und Logistikverbandes (DSLV) hat sich gegen die Einführung der vom Bundesinnenministerium geplanten Luftfrachtsicherheitsgebühr ausgesprochen. Auf ihrer Tagung am Mittwoch dieser Woche in Bonn waren sich die Speditionsvertreter einig, dass so eine Maßnahme zu einer unnötigen Verteuerung der Logistikkosten führt. Nach Ansicht der Spediteure sei es jedoch völlig unklar, welcher zusätzliche Sicherheitsgewinn überhaupt damit verbunden sei. Darüber hinaus habe das Gewerbe aktuell mit ganz anderen Problemen zu kämpfen - ausgelöst durch den rasanten Ölpreisanstieg.
"Bevor wir im Luftfrachtgeschäft mit neuen Kosten belastet werden, sollte der Bund zuerst seine Hausaufgaben bei der Zulassung unserer Kunden als bekannte Versender erledigen", moniert DSLV-Präsidiumsmitglied Willem van der Schalk die schleppende Umsetzung der entsprechenden EU-Vorgaben. "Sollte es nicht gelingen, möglichst viele unserer Kunden bis zum 25. März 2013 als bekannte Versender zu zertifizieren, befürchten wir im Anschluss massive Verzögerungen bei der Luftfrachtabwicklung", führte er weiter an. Dies wäre dem Umstand geschuldet, dass die Spediteure die Luftfracht der nicht zertifizierten Kunden zu 100 Prozent scannen müssten. Allerdings sei schon heute klar, dass die dazu erforderlichen Kontrollgeräte weder in einer ausreichenden Qualität, noch in passender Anzahl zur Verfügung stehen würden.
Sorgen über steigende Treibstoffkosten
Sorgen bereiten den Spediteuren darüber hinaus die massiv steigenden Treibstoffkosten. Sowohl in der Luftfracht als auch im Seeverkehr und auf der Straße seien die Unternehmen gezwungen, den aktuellen Preisanstieg an die Kunden weiterzugeben, hieß es in Bonn. "Nicht überall konnten unsere Unternehmen Treibstoffzuschläge vereinbaren", stellte DSLV-Präsident Mathias Krage fest. So würden vor allem die Kontraktlogistiker nach wie vor unter dem krisenbedingten Absturz der Frachtraten leiden. (sno)