Stuttgart. „Ich übernehme die volle Verantwortung für das, was geschehen ist“, sagte Betz am Freitag. „Ich stehe zusammen mit dem Unternehmen für die Konsequenzen ein.“ Dem Spediteur werden Bestechung und Sozialversicherungsbetrug mit einem Schaden von 50 Millionen Euro vorgeworfen. Hintergrund soll der illegale Einsatz osteuropäischer Fahrer auf Strecken innerhalb der EU gewesen sein. Der Spediteur gab vor Gericht an, dass das Unternehmen ohne die Zahlung von Schmiergeldern keine Geschäfte in den osteuropäischen Ländern hätte machen können. Es habe sich dabei um eine Art von Schutzgeld gehandelt. Bei dem Vorgehen habe das Unternehmen aber bewusst in Kauf genommen, gegen deutsches Recht verstoßen zu haben. Der Angeklagte sprach davon, dass das „System Betz“ rechtliche Brüche hatte. Betz muss nun mit einer Haftstrafe von bis zu fünf Jahren sowie einer Geldstrafe von über zwei Millionen Euro rechnen. Darauf hatten sich die Staatsanwaltschaft und der Beschuldigte nach Angaben der Behörde bereits vor dem öffentlichen Geständnis verständigt. Der Haftbefehl solle nach dem Urteil aufgehoben werden. Betz hat bisher zweieinhalb Jahre in Untersuchungshaft gesessen. Das Urteil in dem Prozess ist nach bisheriger Planung für den 17. März 2008 vorgesehen.
Spediteur Betz gesteht Betrug
Im Betrugsprozess gegen den Reutlinger Spediteur Thomas Betz hat der 49-Jährige vor dem Stuttgarter Landgericht ein umfangreiches Geständnis abgelegt.