Berlin. Die Deutsche Bahn muss sich auf stärkere Konkurrenz im Fernverkehr einstellen. Die französische Staatsbahn SNCF sowie der Pariser Konzern Veolia haben sich einem Bericht des Magazins „Wirtschaftswoche“ zufolge für 2011 um mehr Trassen auf dem deutschen Schienennetz beworben als bisher bekannt. Die SNCF-Tochter Keolis habe Verkehr auf insgesamt fünf Routen beantragt, Veolia eine neue Strecke, berichtete die „Wirtschaftswoche“ unter Berufung auf Bahnkreise. Veolia ist mit dem Interconnex auf der Strecke Rostock-Berlin-Leipzig bislang der einzige Wettbewerber der Deutschen Bahn (DB) im Fernverkehr. Die Trassen werden von der Bahntochter DB Netz auf Antrag vergeben. Unternehmen der DB oder von Konkurrenten müssen ihre Wünsche spätestens acht Monate vor dem Fahrplanwechsel anmelden, also bis April jedes Jahres. Ein Bahnsprecher wollte zu dem Magazinbericht keine Stellung nehmen. DB Netz müsse die Anträge aus Wettbewerbsgründen vertraulich behandeln, sagte er. Kein Bahnunternehmen solle von den Plänen des anderen erfahren. Keolis plant laut „Wirtschaftswoche“ unter anderem eine Verbindung von Hamburg über Köln nach Straßburg und Metz, eine Linie Frankfurt- Straßburg sowie ein Angebot von Köln über Heidelberg und München nach Salzburg. Der Interconnex solle künftig auch die Verbindungen Rostock-Berlin-Köln sowie Stralsund-Berlin bedienen. Wie das Magazin schreibt, wird die Bundesnetzagentur auf Vorschlag von DB Netz vermutlich im Frühjahr über die Zuteilung der Trassen entscheiden. (dpa)
SNCF hat Interesse an mehr deutschen Bahnstrecken
Konkurrenz für die Deutsche Bahn: SNCF und Veolia bewerben sich um mehr Trassen auf dem deutschen Schienennetz