München. Dies teilte die Siemens AG am Montag in München mit. SBS-Chef Adrian von Hammerstein nimmt seinen Hut. Insgesamt wird sich der Konzern durch Stellenstreichungen und Abspaltungen voraussichtlich von mehr als 10.000 Jobs trennen.
Weiteren Arbeitsplatzabbau im größeren Stil soll es in der Kommunikationssparte Com geben. Zudem gliedert Siemens in der Logistiksparte L&A einen Geschäftsbereich mit 5000 Beschäftigten in eine eigenständige Gesellschaft aus, um sich wahrscheinlich von diesem Geschäft zu trennen.
Vorstandschef Klaus Kleinfeld sagte, die Krisensparten sollten schnell auf einen Kurs profitablen Wachstums gebracht werden. Nur erfolgreiche Geschäfte könnten Arbeitsplätze sichern und schaffen. Damit verkündete Siemens nur einen Tag nach der Bundestagswahl sein drastisches Sanierungsprogramm. Siemens hatte in den vergangenen Jahren bereits zehntausende von Stellen gestrichen.
Bei L&A gliedert Siemens wie angekündigt das Produkt- und Systemgeschäft für Materialfluss-Lösungen in die neue Dematic GmbH aus. "In dieser Aufstellung soll das neue Unternehmen flexibler am Markt agieren und partnerschaftliche Lösungen anstreben." Da das Geschäft künftig in der Bilanz nur noch unter "sonstige operative Aktivitäten" auftaucht, dürfte eine Trennung aber wahrscheinlich sein. Mit Wirkung zum 1. Oktober wird der Bereich L&A aufgelöst. Das verbliebene Geschäft wird auf andere Sparten verteilt: Die Postautomatisierung und die Flughafen-Logistik kommen zu den Industriellen Dienstleistungen. Das Geschäftsgebiet Industrial Solutions and Services, das überwiegend Bestückungsmaschinen für die Elektronikindustrie herstellt, gehört künftig der Antriebssparte A&D an.
Bei SBS will Siemens die Kosten bis 2007 um 1,5 Milliarden Euro drücken. Dabei gibt es auch einen Führungswechsel. Hammerstein lege sein Amt auf eigenen Wunsch nieder, hieß es. Die Leitung von SBS werde Christoph Kollatz übertragen. Der 44-Jährige verantwortet bisher das Geschäftsgebiet Intelligente Verkehrssysteme bei den Industriellen Dienstleistungen. Wo die Stellen in Deutschland bei SBS gestrichen werden sollen, ließ Siemens offen.