Wiesbaden. Die deutschen Seehäfen haben im ersten Halbjahr 2010 mehr Güter umgeschlagen, bleiben aber noch deutlich unter dem Niveau vor Beginn der Wirtschaftskrise. Insgesamt wurden in den Seehäfen in den ersten sechs Monaten 138 Millionen Tonnen Güter geladen und gelöscht, teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) am Donnerstag in Wiesbaden mit. Das sind gut 8 Prozent mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres, aber rund 15 Prozent weniger als im Jahr 2008.
Etwas weniger positiv als der Gesamtumschlag entwickelte sich der Containerverkehr. Hier kam es gegenüber dem ersten Halbjahr 2009 zu einer Zunahme um 6,4 Prozent auf 6,24 Millionen Standardcontainer (TEU), das sind 21 Prozent weniger als der Höchstwert 2008 von 7,88 Millionen TEU.
Der Index der Seefrachtraten in der Linienfahrt lag im ersten Halbjahr 2010 fast doppelt so hoch wie im Vorjahr (plus 97,2 Prozent). Im Zuge der weltweiten Wirtschaftskrise waren die Frachtraten deutlich gesunken, im ersten Halbjahr 2009 lagen sie um rund 38 Prozent niedriger als im entsprechenden Zeitraum 2008. Der aktuelle Preisanstieg habe diesen Rückgang jedoch mehr als wettgemacht, die Preise liegen nunmehr deutlich über dem Vorkrisenstand, teilte Destatis mit. Dabei sind die Frachtraten in der einkommenden Linienfahrt im ersten Halbjahr 2010 mit einem Plus von 156,0 Prozent gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum fast viermal so stark gestiegen wie in der ausgehenden Linienfahrt (+ 41,1 Prozent). (dpa/sb)