Wiesbaden. In der Containerschifffahrt auf den Linien von Asien nach Europa gab es bei den Seefrachtraten die größten Sprünge zum Jahresbeginn von Dezember auf Januar und in den ersten drei Monaten des Jahres. Von April bis Juni sind die Steigerungen unter Berücksichtigung von Währungseffekten dagegen nur gering. Das geht aus dem Erzeugerpreisindex für See- und Küstenschifffahrt hervor, den das Statistische Bundesamt (Destatis) quartalsweise veröffentlicht.
Von Dezember 2009 auf Januar 2010 haben sich die All-in-Frachtraten, also die Preise inklusive aller Zuschläge, um 40 Prozent erhöht. Auch im Februar und März gab es demnach noch zweistellige Zuwächse bei den Raten. Für Mai und Juni beobachtet das statistische Bundesamt bei den Einfuhren aus China in der Linienschifffahrt nur noch stagnierende Frachtraten. Berücksichtigt ist hierbei auch der Währungseffekt, der sich aus der Umrechnung von Dollar in Euro ergibt. Den Höchststand erreichte der Index für die einkommende Linienschifffahrt im Fahrtgebiet Asien und Australien im März (216,3 Punkte). Für Juni liegt der Indexwert in diesem Fahrtgebiet, das maßgeblich von den Frachtraten aus China und Fernost geprägt ist, bei 215,8 Punkten. Im Vergleich zum Juni des letzten Jahres haben sich die Frachtraten verfünffacht. Der Index lag im Juni 2009 nur bei 40,0 Punkten.
Auffällig, so ein Sprecher des Bundesamtes sei, dass sich in den Monaten April bis Juni auch die Raten bei den Exporten Richtung China teilweise zweistellig im Vergleich zum jeweiligen Vormonat nach oben entwickelt haben. Über alle Fahrtgebiete hinweg hat sich der Index der Linienschifffahrt im Zeitraum von April bis Juni von 115 Punkten auf 124,7 Punkte erhöht. Im Juni letzten Jahres lag der Index nur bei 52,9 Punkten.
Der Index beruht auf Preisabfragen bei 20 deutschen Linienreedereien durch das Statistische Bundesamt und spiegelt die Entwicklung der Gesamtfrachtraten inklusive aller Zuschläge wider. (diwi)