Bern. Wegen unerlaubter Preisabsprachen haben die Schweizer Behörden gegenüber Cargofluglinien Strafzahlungen in Höhe von 12 Millionen US-Dollar (8,8 Millionen Euro) verhängt. Es handelt sich um nachgewiesene Vergehen, die bereits vor über zehn Jahren erfolgt sind und von der nationalen Wettbewerbskommission jetzt nachgewiesen werden konnten. Aus den Ermittlungen geht hervor, dass sowohl Luftfrachtraten als auch die von den Airlines verlangten Zuschläge für Kerosin zwischen verschiedenen Anbietern abgesprochen waren, zum Schaden der Kunden. Überführt haben die Ermittler insgesamt elf Fluglinien wegen wettbewerbswidriger Kartellabsprachen.
Mit einer Strafzahlung von 4,32 Millionen US-Dollar (3,2 Millionen Euro) ist Air France-KLM Cargo finanziell am stärksten betroffen. Die Muttergesellschaft von American Airlines, die AMR Corporation, erhielt eine Zahlungsaufforderung über 2,44 Millionen US-Dollar (1,8 Millionen Euro) und der United-Continental stellten die Schweizer Wettbewerbshüter eine Rechnung über 2,33 Millionen US-Dollar (1,7 Millionen Euro) aus. Weitere Airlines, die ebenfalls sanktioniert wurden, sind Atlas Air, Korean Air, SAS und Singapore Airlines. Andere machten die Kronzeugenregelung für ihre jeweiligen Belange geltend. Dies betrifft British Airways/IAG, Cathay Pacific, Japan Airlines und Cargolux. Mittlerweile hat American Airlines juristischen Widerstand gegen die verhängte Strafzahlung angekündigt. (hs)