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Schmitz Cargobull baut 500 Mitarbeiter ab

08.04.2009 11:06 Uhr
Schmitz Cargobull baut 500 Mitarbeiter ab
© Foto: Schmitz Cargobull

Trailerhersteller rechnet mit Absatzeinbruch um bis zu 90 Prozent / Alle befristeten Verträge werden aufgekündigt

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Horstmar. Schmitz Cargobull reagiert auf die massiven Auftragsrückgänge und hat ein Sparprogramm aufgelegt. Die anhaltende Schwäche der Transportbranche in ganz Europa habe das Unternehmen dazu veranlasst, ein umfassendes Maßnahmenpaket zur Restrukturierung aufzulegen, gab der Trailerhersteller heute bekannt. Die im Herbst 2008 von Schmitz Cargobull ergriffenen Maßnahmen, etwa Kurzarbeit und die Entlassung von Leiharbeitern, reichen nicht mehr aus. Das Unternehmen plant rund 500 Arbeitsplätze abzubauen. „Wir rechnen 2009 mit einem Absatzrückgang zwischen 70 und 90 Prozent“, betonte Vorstandsvorsitzender Ulrich Schümer das Ausmaß der Krise. Eine Erholung der Nutzfahrzeugmärkte sei derzeit nicht in Sicht. Dieser Einbruch entspräche einer Jahresproduktion von weniger als 10.000 Fahrzeugen. Im Vergleich: Im Rekordgeschäftsjahr 2007/2008 bauten die Mitarbeiter mehr als 66.000 Fahrzeuge bei Schmitz Cargobull. Das Maßnahmen-Paket betrifft nach Unternehmensangaben alle Unternehmensbereiche an allen Standorten in Deutschland und Europa. Die seit dem Herbst in den Werken Gotha, Altenberge und Vreden schrittweise eingeführte Kurzarbeit soll in den nächsten Wochen auf die anderen deutschen Standorte Berlin und Toddin ausgeweitet werden. In Litauen und England ruht bereits in jeweils einem Werk die Produktion. Auch im spanischen Montagewerk Zaragoza wurde nach Unternehmensangaben die Produktion deutlich zurückgefahren. „Wir werden die Möglichkeiten der Kurzarbeit zwar so weit es geht ausschöpfen, aber dennoch um einen sozialverträglichen Personalabbau von etwa 500 Stellen in der Stammbelegschaft nicht herumkommen“, sagte Schümer. Aktuell arbeiten rund 4000 Menschen für Schmitz Cargobull. Alle rund 350 befristeten Verträge sollen auslaufen und nicht verlängert werden. Dabei hebt der Vorstand hervor, dass alle circa 180 Ausbildungsverträge eingehalten werden. Ebenso gelte weiterhin, dass jeder Auszubildende nach dem Abschluss seiner Ausbildung befristet für ein Jahr im Unternehmen bleiben könne. Über die Instrumente, wie Qualifikation- und Fortbildung, Vorruhestand, Teilzeit und Aufhebungsverträge mit Abfindungszahlungen, werde mit den Mitarbeitervertretern in den nächsten Wochen verhandelt. Vorstand, leitende Angestellte, Führungskräfte und Betriebsräte haben angekündigt einen Hilfsfonds aufzulegem, in den sie freiwillig einen Teil ihres Gehalts eingezahlen. Dieses Geld soll jenen Kollegen helfen, die besonders unter finanziellen Einbußen in Folge der Kurzarbeit leiden. „Aus einer Position mit solider Finanzbasis müssen wir jetzt diese schmerzlichen Schritte einleiten, um den Konzern zukunftsfähig zu machen“, sagte Schümer. Deshalb wurden Anfang der Woche Gespräche mit den Mitarbeitervertretern über die erforderlichen Personal- als auch Sachkosteneinschnitte aufgenommen, heißt es. Die Gesellschafter wurden laut Schümer über die geplanten Sparmaßnahmen informiert. Sie stünden uneingeschränkt zu ihrer Verantwortung für die Mitarbeiter. „Die finanzielle Lage des Unternehmens ist aufgrund der permanenten Re-Investition der Gewinne sowie einer starken Eigenkapitalbasis von 63 Prozent solide“, erklärte Schümer, der auch den Vorstandsbereich Finanzen verantwortet. Selbst ein Verlust im Jahr 2009/2010 würde den Konzern in seiner Substanz noch nicht bedrohen, betonte der Vorstandschef. „Das Unternehmen muss aber jetzt diese harten Einschnitte vollziehen, um die Zukunft des Unternehmens langfristig zu sichern. Gespart wird nicht nur bei den Personalkosten. Auch die Sachkosten wurden deutlich reduziert“, sagte Schümer. „An Maßnahmen, die die Qualitäts- und Technologieführerschaft unserer Produkte stärken und sie in den Markt tragen, wird nicht gespart“, erklärte Schümer. Ebenso will sich Schmitz Cargobull trotz der dramatischen Überkapazitäten im Trailermarkt nicht in eine „heillose Rabattschlacht stürzen“, die der ganzen Branche einen irreparablen Schaden zuführen würde. (sb)

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