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Schiffbau schrumpft weiter

28.09.2011 10:37 Uhr
Schiffbau schrumpft weiter
Die Nordseewerke haben sich vom Schiffbau gänzlich verabschiedet und setzen auf Windkraft
© Foto: David Hecker/ dapd

Gewerkschaften setzen für die Zukunft des Schiffbaus auf den einsetzenden Boom der Offshore-Windenergie / Spezialschiffe werden benötigt

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Hamburg. Die deutsche Schiffbauindustrie ist in den vergangenen zwölf Monaten weiter geschrumpft. Anfang September arbeiteten noch 16.350 Beschäftigte auf den Werften an der Küste, das sind gut 400 weniger als ein Jahr zuvor, wie die IG Metall Küste am Dienstag in Hamburg mitteilte. Seit 2008 seien damit im Schiffbau rund 4200 Arbeitsplätze weggefallen. „Wir befinden uns nach wir vor in einer schwierigen Situation", sagte der Bezirksleiter der IG Metall Küste, Meinhard Geiken. Große Chancen sieht die Branche in der Offshore-Industrie, die in den vergangenen Monaten für neue Aufträge gesorgt hat.

Trotz Kurzarbeit auf den Werften und weniger Arbeitsplätzen sei gleichzeitig der Anteil der Leiharbeit von 12 auf 15 Prozent gestiegen; bei einigen Werften sind es 30 bis 50 Prozent. Für die Schiffbaustudie der IG Metall Küste und des Instituts Arbeit und Wirtschaft der Universität Bremen wurden sämtliche 41 Werften befragt. Mehr als die Hälfte von ihnen hatte im vergangenen Jahr Personal abgebaut. „Die Krise im Schiffbau ist noch lange nicht beendet", sagte Autor Thorsten Ludwig. Hier wirkten sich die Folgen der Wirtschaftskrise langfristig negativ aus.

Die Gewerkschaften setzen für die Zukunft des Schiffbaus auf den einsetzenden Boom der Offshore-Windenergie in Deutschland, wo noch sehr viele Spezialschiffe benötigt würden. „Diese Aufträge stehen für den endgültigen Abschied vom Standardschiffbau und die Konzentration auf hochwertige Spezialschiffe", sagte Geiken. „Wenn wir es richtig anpacken, haben wir hier an der Küste richtig große Chancen."

Die Politik müsse diesen Wandel durch eine aktive Industriepolitik unterstützen. Die Offshore-Industrie entwickle sich momentan unstrukturiert und chaotisch und müsse deshalb von einer zentralen Stelle koordiniert werden. „Wir brauchen ein Netzwerk und Programme, um die Zukunft zu gestalten", sagte Geiken.

Positiv sei die Ausbildungsquote der Werften, die 2011 bei 7,9 Prozent lag und damit nur um 0,16 Prozentpunkte unter dem Vorjahr. „Die Herausforderung ist, diese Auszubildenden auch zu übernehmen", betonte Ludwig. Zudem ist die Anzahl der befristeten Neueinstellungen auf ein Drittel zurückgegangen. (dpa) 

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