Södertälje. Der schwedische Lastwagen- und Bushersteller Scania setzt auch nach der Übernahme der Aktienmehrheit durch VW auf Kontinuität. Konzernchef Leif Östling sagte heute bei einem Kapitalmarkt-Tag in Södertälje, sein Unternehmen werde die bisherige Entwicklung „kontinuierlich fortsetzen“. Dabei sehe man auch gemeinsam mit Volkswagen auf „gewisse Synergiemöglichkeiten“ mit dem deutschen Konkurrenten MAN, wo die Wolfsburger ebenfalls größter Anteilseigner sind. Östling wollte keine Einzelheiten nennen und verwies auf Äußerungen VW-Chef Martin Winterkorn bei der Scania-Hauptversammlung. Dort hatte Winterkorn die anhaltende Eigenständigkeit von Scania betont und Forschung und Entwicklung als mögliche Gebiete einer Kooperation mit MAN genannt. Eine Fusion beider Unternehmen schloss er aus. Östling meinte dazu: „Es ist so einfach von Synergien zu reden, aber sehr schwer, sie umzusetzen.“ Sein Unternehmen hatte einen eigenständigen Übernahmeversuch von MAN mit Hilfe schwedischer Großaktionäre erfolgreich abgewehrt. Die drastisch gestiegenen Stahlpreise würden sich für Scania im zweiten Halbjahr „sichtbar auswirken“, meinte Östling. Er kündigte „sehr harte“ Preisverhandlungen mit dem Stahlkonzern ArcelorMittal an, den man auf die Möglichkeit russischer Konkurrenz-Lieferungen hinweisen werde. Scania will seine Produktion von zuletzt 85 000 Lastwagen und Busse bis 2010 auf 100.000 und bis 2015 auf 150.000 Einheiten ausweiten. Die eigenen Gewinnerwartungen bezeichnete Östling mit Blick auf den konjunkturellen Abschwung als unverändert. Scania gilt seit Jahren mit hohen Gewinnraten als europäischer Branchen-Primus.
Scania setzt weiterhin auf Kontinuität
Forschung und Entwicklung sind laut Scania-Chef Winterkorn mögliche Gebiete für eine Kooperation mit MAN.