Stockholm/Schweden. Der schwedische Scania-Konzern verdient weiterhin kräftig am internationalen Nachfrageboom nach Lastwagen. Wie das von seinem deutschen Konkurrenten MAN und von VW als Partner umworbene Unternehmen heute in Södertälje mitteilte, stieg der Nettoertrag in den vergangenen drei Monaten gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum um 36,9 Prozent auf 1,8 Milliarden Kronen (190,9 Millionen Euro). Beim Umsatz legte Scania um 20,6 Prozent auf 19,9 Milliarden Kronen zu. Scania-Chef Leif Östling erklärte, er rechne mit „weiterem kräftigem Wachstum bei hohen Erträgen“. In den ersten neun Monaten des Jahres ist der Scania-Nettogewinn um 42 Prozent auf 5,8 Milliarden Kronen gestiegen. Trotz des von Analysten höher erwarteten Quartalsgewinns stieg die Scania-Aktie nach Bekanntwerden der Zwischenbilanz in Stockholm um 1,7 Prozent auf 174,50 Kronen. Das bei den Erträgen als europäischer Branchenprimus geltende Unternehmen hatte sich im letzten Jahr erfolgreich gegen einen Übernahmeversuch durch seinen deutschen Konkurrenten MAN gewehrt. Scania verhandelt nun nach Medienberichten mit Volkswagen über ein mögliches Zusammengehen mit MAN sowie der LKW-Fertigung von VW in Brasilien. Das Wolfsburger Unternehmen ist bei beiden anderen Beteiligten schon jetzt jeweils größter Anteilseigner. Östling kündigte den Ausbau der eigenen Produktionskapazität auf über 100.000 Fahrzeuge pro Jahr bis 2009 an. „Auf längere Sicht“ wolle man auf 130.000 bis 140.000 Einheiten pro Jahr kommen, hieß es aus der Konzernzentrale in Södertälje westlich von Stockholm. Im dritten Quartal setzte Scania 16.295 Lastwagen sowie Busse ab und damit 8,9 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Für den gesamten Jahresverlauf erwarte man den Absatz von 75.000 Einheiten, hieß es. Der Auftragsbestand lag mit 18.264 Fahrzeugen um 34,8 Prozent über dem Vorjahresstand. (dpa)
Scania: Positives Quartalsergebnis
Der schwedische Autobauer verdient kräftig am Nachfrageboom nach Lastwagen