Bern/Schweiz. Die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) haben im vergangenen Jahr einen Verlust von 166 Millionen Franken (105 Millionen Euro) eingefahren, und das nach einem Vorjahresgewinn von 43 Millionen Franken (27 Millionen Euro). Dieses schlechte Resultat wurde von den Verantwortlichen der SBB mit Sonderfaktoren, wie etwa dem Stromausfall vom vergangenen Sommer, begründet. Die Verkehrseinnahmen der SBB, oder anders gesagt die Tarife im Personen- und die Preise im Güterverkehr, deckten 2005 lediglich 43 Prozent der Gesamtkosten von 7,25 Milliarden Franken (4,6 Milliarden Euro). 25 Prozent der Gesamtkosten (1,85 Milliarden Franken oder 1,17 Milliarden Euro) zahlen Bund und Kantone als Abgeltungen oder Beiträge zur Infrastruktur. Mehr als ein Drittel der anfallenden Transportkosten für Reisende und Güter werden also heute durch den Staat bezahlt – und das trotz gut besetzter Züge. Das zeige deutlich, dass die Tarife ganz einfach zu tief angesetzt sind. Die öffentliche Hand subventioniert so die Mobilität auf der Schiene und schafft dadurch eine Marktverzerrung zugunsten von Vielreisenden. Über eine Tariferhöhung könne man erst nach der Eröffnung des Lötschberg-Basistunnels (vermutlich Ende 2007) wieder sprechen, sagte der scheidende SBB-Chef Benedikt Weibel. (hrk)
SBB schließen mit Defizit ab
Schweizerische Bundesbahnen trotz guter Auslastung in den roten Zahlen