Moskau/Russland. Die russische Staatsduma hat in dritter und letzter Lesung eine deutliche Anhebung der Bußgelder und Strafen bei Verkehrsverstößen beschlossen. Auch wenn die bisher – auch für russische Verhältnisse – teils extrem niedrigen Strafen zum Teil sogar verzwanzigfacht wurden, nehmen sich die russischen „Tarife“ im Vergleich zu vielen europäischen Ländern noch immer niedrig aus. So kosten Geschwindigkeitsübertretungen um 10 bis 20 km/h jetzt 100 Rubel (ca. 3 Euro) und um bis zu 40 km/h 300 Rubel. Wer 40 bis 60 km/h zu schnell fährt, wird mit 1000 bis 1500 Rubel (30-45 Euro) Strafe belegt, darüber kann es Fahrverbote geben. Legalisiert wurde auch der Einsatz automatischer Blitzkameras. Fahren ohne angelegten Gurt, was von der Polizei wegen der niedrigen Strafe von bisher 50 Rubel (1,50 Euro) fast nie beanstandet wurde, kostet nun zehnmal mehr. Auch das bisher eher als Kavaliersdelikt betrachtete Überfahren einer roten Ampel kostet nun statt 100 Rubel 700 Rubel (20 Euro), kann aber auch mit Führerscheinentzug belegt werden. Das vor allem zur Stauumfahrung populäre Ausweichen auf Gehwege kostet nun statt 100 Rubel 2000 Rubel (60 Euro). Vereinfacht werden soll die bisher sehr bürokratische Abwicklung der Bezahlung. Mit der Verschärfung der Strafen will man die niedrige Verkehrsdisziplin in Russland erhöhen. Angesichts anarchischer Zustände auf den Straßen hat sich in Umfragen sogar eine Mehrheit der Bevölkerung für die lange diskutierte Erhöhung ausgesprochen. (ld)
Russland verschärft Strafen für Verkehrssünder
Verkehrsdisziplin soll erhöht werden: Russisches Parlament billigt teilweise Verzwanzigfachung der Geldbußen