Moskau. Mit einem milliardenschweren Programm für seine maroden Straßen will Russland die Infrastruktur im Riesenreich auch für ausländische Investoren deutlich verbessern. Russlands Staatschef Dmitri Medwedew habe die Gründungsurkunde eines föderalen Straßenfonds unterzeichnet, teilte die Präsidialverwaltung am Dienstag mit.
Aus dem Fonds sollen künftig Zusatzmittel von umgerechnet zehn Milliarden Euro pro Jahr in den Bau und die Modernisierung der Verkehrswege fließen. "Zusammen mit Mitteln aus dem Staatshaushalt steigen die Ausgaben für den Straßenbau innerhalb der nächsten drei Jahre um 60 Prozent", sagte Finanzminister Alexej Kudrin nach Angaben der Agentur Itar-Tass.
Laut Verkehrsminister Igor Lewitin sollen unter anderen Einnahmen aus der Mineralölsteuer sowie Gebühren für Schwerlasttransporter in den Fonds fließen. Nicht nur in den Städten, sondern auch in der Provinz werde der Straßenbau wesentlich verbessert, kündigte Lewitin an.
Experten nennen die Maßnahmen unzureichend. Ihrer Ansicht nach sind für die Modernisierung des unterentwickelten Straßennetzes im größten Land der Erde jährlich mindestens 40 Milliarden Euro notwendig. Ausländische Investoren kritisieren die rückständigen Verkehrswege immer wieder als wesentliches Hindernis. (dpa)