Rostock. Nach dem harten Einbruch um 20 Prozent im Krisenjahr 2009 hat im Hafen Rostock im vergangenen Jahr die Erholung begonnen. "Wir sind raus aus dem Wellental", sagte Hafenchef Ulrich Bauermeister am Freitag in Rostock. 2010 wurden in den verschiedenen Hafenanlagen der Hansestadt 25,3 Millionen Tonnen Güter umgeschlagen. Dies waren 2,3 Millionen Tonnen oder 10 Prozent mehr als 2009. Der Seehafen trug mit 23,7 Millionen Tonnen den Löwenanteil am Gesamtumschlag. 1,6 Millionen Tonnen gingen über die Kaikanten im Fracht- und Fischereihafen sowie im Chemiehafen.
2009 war die Umschlagsmenge um 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zurückgegangen. "Selbst wenn wir ein gutes Jahr 2011 haben, werden wir das Jahr 2008 nicht erreichen", sagte Bauermeister. Dazu werde das Jahr 2012 noch benötigt - wenn es gut läuft. "Wir sollten da realistisch sein."
In die Hafeninfrastruktur seien im vergangenen Jahr rund 38 Millionen Euro investiert worden. Dabei wurde der 10 Millionen Euro teure Neubau der Liegeplätze 37 und 25 abgeschlossen. In Angriff genommen wurden 2010 Arbeiten zur Geländeerweiterung im Bereich von Pier III für mehr als 15 Millionen Euro. Für 2011 plane die Hafen-Entwicklungsgesellschaft ein Investitionsvolumen von mehr als 50 Millionen Euro. "Davon sind allein 15 Millionen Euro für die nördliche Erweiterung von Pier III veranschlagt", sagte Bauermeister.
Unterstützung kommt aus Schwerin. Die Landesregierung werde in ihren Bemühungen, den Hafen für die Zukunft fit zu machen, nicht nachlassen, sagte Ministerpräsident Erwin Sellering (SPD). Diverse Ansiedlungen hätten bewiesen, dass es für große Unternehmen interessant sei, an der Rostocker Kaikante zu siedeln. Er nannte in diesem Zusammenhang die Windkraft eine besonders erfolgsträchtige Industrie. Insgesamt hängen in der Region Rostock mehr als 12.000 Arbeitsplätze vom Hafen ab. (dpa)