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Reeder leiden unter anhaltendem Kostendruck

03.12.2014 16:10 Uhr
Reeder leiden unter anhaltendem Kostendruck
VDR-Präsident Michael Behrendt (links) und Ralf Nagel, geschäftsführendes Präsidiumsmitglied, bei der Pressekonferenz des VDR
© Foto: VR/Björn Helmke

Der Verband Deutscher Reeder warnt vor einer neuen Kostenbelastung der Branche – ohne eine Klärung drohe Ausflaggung.

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Hamburg. Die anhaltende Schwäche der weltweiten Märkte und der anhaltende Kostendruck stellen die deutschen Reeder weiterhin vor große Herausforderungen. Das sagte der scheidende Präsident des Verbandes Deutscher Reeder (VDR), Michael Behrendt, am heutigen Mittwoch vor der Presse in Hamburg. Der Veränderungsprozess habe in diesem Jahr noch einmal an Fahrt aufgenommen, so Behrendt. Als Reaktion arbeiten immer mehr Reedereien zusammen, um neue Kapitalquellen zu erschließen oder ihre Schiffe besser im Markt zu platzieren. „Wir haben das Tal noch lange nicht durchschritten. In dieser Lage ist es für die Branche besonders wichtig, dass die Politik nicht noch zusätzlichen Ballast in die Schiffe pumpt“, sagte Behrendt. Behrendt warnte in diesem Zusammenhang vor der Einführung einer Versicherungssteuer auf Erlöspools, die die Schifffahrt mit 200 Millionen Euro jährlich belasten würden. Ohne eine schnelle und dauerhafte Klärung müssten die Reedereien bereits im kommenden Jahr damit beginnen, Poolvereinbarungen aufzukündigen und Aktivitäten ins Ausland zu verlagern.

Entlastung bei Lohnnebenkosten

Der VDR fordert außerdem eine Entlastung bei den Lohnnebenkosten für deutsche Seeleute. „Die Mehrbelastungen für das Personal auf einem Schiff unter deutscher Flagge betragen trotz der öffentlichen Beihilfen jährlich bis zu einer halben Million Euro. Behrendt fordert die Möglichkeit zum vollständigen Einbehalt der Lohnsteuer (bisher 40 Prozent) und die Lockerung der Vorschriften für die Beschäftigung deutscher Seeleute von bisher vier auf künftig maximal zwei Seeleute pro Schiff. Damit hätten die deutschen Reeder dann die gleichen Bedingungen wie ihre Kollegen und den Niederlanden und Dänemark.

Erleichtert zeigte sich Behrendt darüber, dass alle schiffsfinanzierenden Banken den EU-Stresstest bestanden hätten. Anderenfalls hätte der Druck auf die Reeder noch zugenommen. Für Behrendt war es der letzte öffentliche Auftritt als VDR-Präsident vor der Presse. Er wird zum Jahreswechsel planmäßig von Alfred Hartmann, dem Inhaber der Reedereigruppe Hartmann, Leer, abgelöst. (hel)

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