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Ramsauer sieht „beachtliche Bedenken“ vor Lang-LKW-Feldversuch

07.10.2010 09:30 Uhr
Der Feldversuch mit den 25-Meter-LKW steht auf der Kippe
© Foto: VR

Elf Bundesländer stehen Testlauf mit Eurocombi kritisch gegenüber / BGL mahnt objektive Entscheidung der Verkehrsministerkonferenz an

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Berlin. Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer sieht bei elf der 16 Bundesländer „beachtliche Bedenken" gegen den geplanten Feldversuch mit überlangen LKW. Er wolle sich deshalb „verantwortungsvoll vergewissern", ob ein derartiger Versuch gestartet werden müsse, sagte der CSU-Politiker vor Beginn der Verkehrsministerkonferenz (VMK) auf Schloss Ettersburg bei Weimar. Die Länder wollen heute über einen Beschluss abstimmen, der sich gegen den Feldversuch mit den sogenannten Eurocombi oder Lang-LKW ausspricht.

Ramsauer sagte, den Begriff „Gigaliner" für diese Fahrzeuge wolle er sich nicht zu eigen machen. Einige Länder hatten bereits vor Jahren Versuche mit solchen Lastzügen durchgeführt, doch hatte die VMK 2007 mehrheitlich beschlossen, davon künftig abzusehen. Der Koalitionsvertrag sieht einen Feldversuch vor, der 2011 starten soll.

Der Minister erklärte, eine Erhöhung des zulässigen Gesamtgewichts von 40 auf 60 Tonnen stehe „überhaupt nicht" zur Diskussion. Vielmehr gehe es um eine Erhöhung auf bis zu 44 Tonnen. Die zulässige Länge solle allerdings, wie von den Gegnern kritisiert, von 18,75 auf 25,25 Meter ausgedehnt werden. Es gehe darum, „Möglichkeiten zu finden, wie man in der großen Summe LKW-Fahrten sparen kann", sagte der Minister.

Der SPD-Verkehrsexperte Uwe Beckmeyer plädierte ebenfalls für eine Absage des Feldversuchs. Kreisverkehre und Ortsdurchfahrten, Kurvenradien und Rastplätze seine nicht für die überlangen LKW ausgelegt. „Für die Verkehrssicherheit bedenklich wird es, wenn etliche von ihnen im ganzen Land unterwegs sind".

Der Bundesverband Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL) appellierte an die Verkehrsminister, „nur auf einer objektiven Grundlage zu entscheiden, die nicht ausschließlich von Schienenlobbyisten ‚gefärbt' ist". Gemeint war die Allianz pro Schiene, die eine interne Beschlussvorlage für die VMK ins Internet gestellt hatte. Daraus geht hervor, dass acht von 16 Ländern den Feldversuch ablehnen. Die Lobbygruppierung appellierte an die Minister, dieser Empfehlung zu folgen. Das Bundesverkehrsministerium wollte den Feldversuch bislang ohne ein zustimmendes Votum des Bundesrates durchsetzen. Doch denken einige Länder, darunter das rot-grün regierte Bremen, in diesem Fall an eine Klage vor dem Bundesverfassungsgericht. (jök) 


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