Paris. Mit einem Vier-Punkte-Programm will Louis Gallois, Chef der französischen Staatsbahn SNCF, im Frachtsektor das Ruder herumreißen und diesen innerhalb der nächsten drei Jahre von fremder Hilfe unabhängig machen. Wie die Pariser Wirtschaftspresse berichtete, muss die Bahntochter SNCF Fret für dieses Jahr bei knapp 2 Milliarden Euro Umsatz mit Verlusten von 492 Millionen Euro rechnen. Die langfristige Verschuldung beträgt 1,96 Milliarden Euro. Der Sanierungsplan lässt den Kombitransport zunächst außer Acht und sieht für den traditionellen Gütertransport folgende Mittel vor: Die Produktion wird auf große, industriell organisierte Achsen ausgerichtet. Daneben soll ein 24-Stunden-Service geschaffen, der Materialeinsatz verbessert und allgemeine Kosten reduziert werden. Dafür will die Bahn 600 Millionen Euro investieren. Zudem will SNCF Fret das europäische Frachtpotenzial besser ausnutzen und plant "integrierte Unternehmen" mit anderen Bahnbetreibern in der EU. In wieweit sich Paris für dieses Programm finanziell engagieren wird, wird derzeit noch mit Brüssel verhandelt. Das Transportgewerbe hat in ersten Stellungnahmen mit Skepsis reagiert. Die angekündigten Preiserhöhungen würden wahrscheinlich noch mehr Verlader auf andere Transportmittel umsteigen lassen, hieß es. (vr/jb)
Radikalkur für SNCF Fret
Bis 2007 soll französische Bahntochter eigenständig sein